So, jetzt langts ...!!
Anonymer User
erstellt am 09.07.2005 22:26 ▲ ▼
Hallo Leute,
Es ist wahrscheinlich ziemlich naiv von mir in einem Japanisch-Forum eine derartige Frage zu stellen, aber ich hoffe ihr könnt mich überzeugen.
Ich habe seit knapp 2 Monaten begonnen japanisch zu lernen (mit Japanisch für Schüler), doch ich frage mich ob es nicht »sinnvoller« gewesen wäre Mandarin zu lernen. Mandarin ist Nr 1 der gesprochenen Sprachen, Japanisch »nur« sechster und China ist auf dem Weg zur Weltmacht.
Aber was sagt ihr: Mache ich mir zurecht Gedanken?
Warum japanisch und nicht chinesisch? Wenn ihr euch nochmal entscheiden könntet, würdet ihr euch wieder für Japanisch entscheiden?
Euer (verwirrter) pydima
Azumi
Beiträge: 201
erstellt am 09.07.2005 22:54 ▲ ▼
Es kommt darauf an, was du mit der Sprache machen willst.
Beruflich gesehen wirst du wahrscheinlich mit Chinesisch mehr Möglichkeiten haben als mit Japanisch. Die chinesische Wirtschaft boomt und das Ende des Wachstums ist vorläufig nicht in Sicht.
Japanisch lernt man wohl entweder, weil man eine große Liebe zum Land und zur Kultur entwickelt hat oder dort arbeiten will/muss.
Falls dir beide Sprachen Spaß machen, nimm Chinesisch (Mandarin), wegen der vielfältigeren Möglichkeiten. Falls du beide lernen möchtest, mache es lieber nacheinander als parallel.
熟能生巧
atomu
Beiträge: 1.424
erstellt am 09.07.2005 23:01 ▲ ▼
Japan und China sind zwei sehr unterschiedliche Kulturen. Auch die Mentalität der Leute könnte verschiedener kaum sein. Schau dir beides mal genau an und entscheide dann, was dir näher liegt!
Ich persönlich würde mich sofort wieder für Japanisch entscheiden.
Ansonsten kann ich Azumi nur zustimmen: Es hängt ganz davon ab, was du draus machen willst.
bearbeitet von atomu am 09.07.2005 23:03
γνωθι σεαυτον
bikkuri
Beiträge: 920
erstellt am 10.07.2005 02:20 ▲ ▼
Atomu hat etwas sehr Wesentliches gesagt. War man einmal, wenn es auch nur für einen Kurztrip ist, in beiden Ländern, kann man einen gewaltigen Unterschied der beiden Kulturen beobachten. Im ersten Moment würde man sicherlich Japan als Favorit wählen, wenn man gefragt würde, wo man mal längere Zeit verbringen möchte. Ich finde das sehr wichtig, ob man in einem Land, deren Sprache man erlernen will - und bei Chinesisch und Japanisch muss man ja einen guten Teil seiner Zeit dafür investieren - leben will bzw. kann. Ich kenne so viele Leute, die teils aus Unreflektiertheit, teils aus kultureller Ignoranz in beiden Ländern entweder psychisch fast zu Grunde gegangen wären oder mit einem gestärkten Nationalismus das Land wieder verlassen (und nie mehr betreten) haben.
Wenn es dir schon so sehr um »den Markt« geht, warum ziehst du nicht auch Korea usw. in Betracht?
Schließlich, um wirklich erfolgreich in dieser Sprache zu sein, will heissen, die erlernten Fähigkeiten problemlos in der Geschäftswelt anwenden zu können, erfordert es einen Gewaltakt der Anstrengung. Besonders in China, wenn man merkt, dass du Schwierigkeiten mit der Sprache hast, seien diese auch nur minimal, bist du schnell unten durch. In Japan wird das einem nicht so ins Gesicht gedroschen, sondern netter verpackt. Das Ergebnis wird wohl dasselbe sein.
Denkbär
Beiträge: 654
erstellt am 10.07.2005 12:33 ▲ ▼
Wenn du eine Sprache aus rein finanziellen Gründen lernst, solltest du erst mal Statistiken wälzen, Strategien entwickeln, Fachgutachten einholen und und und...
Tut mir leid, ich habe einfach nicht die Vorstellungskraft, um zu verstehen, dass jemand eine Sprache ohne jeden Bezug dazu lernen will. Auch die Fragestellung verwirrt mich. Ob es grundsätzlich sinnvoll ist, Japanisch zu lernen, ist schon nicht zu beantworten, da sehr viele verschiedene Gründe der einzelnden Lernenden dafür bestehen. Die Frage ist ja wohl, ob es für DICH sinnvoll ist, und - mit Verlaub - das kannst wiederum nur du selbst beantworten.
Für mich ist dieses ewige Suchen nach Sinn nur mit 42 zu beantworten.
nobunaga
Beiträge: 168
erstellt am 10.07.2005 12:37 ▲ ▼
Besonders bei Sprachen wie Japanisch oder Mandarin sollte man schon einen persönlichen Bezug zum Land haben, sonst ist diese Hürde seeeehr schwer zu packen. Ohne tiefere Motivation geht das nicht meiner Meinung nach.
@Denkbär: Endlich jemand der die 42 kennt
Betriebssystem: Debian GNU/Linux 3.1 Sarge Kernel: linux-kernel-2.6.11-1-686 Grafikserver: Xfree86 Desktop: GNOME 2.6.0.4
Denkbär
Beiträge: 654
erstellt am 10.07.2005 12:38 ▲ ▼
Und ein Handtuch habe ich auch seit Jahren immer dabei.
nobunaga
Beiträge: 168
erstellt am 10.07.2005 12:55 ▲ ▼
Oh, pydima, auf eine deiner Fragen hatte ich vergessen zu antworten: Ich würde mich sofort, ohne weiter nachzudenken, wieder für Japanisch entscheiden. Aber »Keine Panik« , du entscheidest dich schon für das richtige.
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Anonymer User
erstellt am 10.07.2005 13:05 ▲ ▼
Chinesische Schriftzeichen haben mich fasziniert, aber die Anzahl der im Japanischen verlangten 1945 Pflichtschul-Kanji schien mir als Hobby erlernbarer als die Zeichen, die man für Chinesisch lernen müßte. Dazu kommt die Tatsache, daß eine Tonsprache, wie das Chinesische, für mich ungleich schwieriger wäre als Japanisch.
Ich war in beiden Ländern nur als Touristin mit Gruppenreisen. China habe ich ein zweites Mal besucht, weil ich mich dort sehr wohl gefühlt habe, die Menschen sehr herzlich erlebt habe, aufgeschlossen. liebenswürdig.
Nach Japan werde ich nicht mehr kommen, das ist natürlich auch ein finanzielles Problem. Das Lernen hat mir viel Freude gemacht, aber ich habe die Sprache ja als Pensionshobby begonnen. Ich würde mich wieder für Japanisch entscheiden.
Den Linguaphonkurs Chinesisch habe ich seit 25 Jahren, da bin ich nur bis zur 5. Lektion gekommen.
Was für dich wichtiger ist, das mußt du selbst herausfinden. Nacheinander jedenfalls, das würde ich auch meinen.
Wenn du allein und ohne Tonträger mit Japanisch für Schüler lernst, dann solltest du wissen, daß man Japanisch auch sehr falsch aussprechen kann.Wichtig wären also entweder japanische Freunde oder zusätzlich andere Lehrbehelfe mit Tonträgern.
yamaneko
LuV
Beiträge: 34
erstellt am 10.07.2005 14:02 ▲ ▼
Hallo pydima,
ich denke schon, dass man mit den chinesischen Sprache weiter kommt. Da China auch wirtlschaftlich gerade am kommen ist, wogegen Japan eher abbaut.
Aber ich würde mich wieder für Japanisch entscheiden, weil dieses Land, deren Kultur, deren Menschen mir näher liegt und mich mehr interessiert.
Wenn einem etwas Spaß macht, kann man richtig gut darin werden, und wenn man richtig gut ist und sich anstrengt findet man am Ende immer einen tollen Job.... hoff ich^^;;
Ich hab davor Bioinformatik studiert mit tollsten Berufschancen, aber Japanologie ist mir einfach viel viel lieber ^__^
Ich hab auch immer lieber Japanisch als Chinesisch gelernt, obwohl meiner Meinung nach, beides gleich schwer (wenn in anderen Punkten) ist
MM
Beiträge: 43
erstellt am 10.07.2005 14:57 ▲ ▼
Zitat:
Aber ich würde mich wieder für Japanisch entscheiden, weil dieses Land, deren Kultur, deren Menschen mir näher liegt und mich mehr interessiert.
Man vergisst leicht, dass die japanische von der chinesischen Kultur in großem Maße beeinflusst wurde!
LuV
Beiträge: 34
erstellt am 10.07.2005 19:25 ▲ ▼
Nur, dass Japaner dass nicht so gerne zugeben XDDDD
Anonymer User
erstellt am 11.07.2005 00:07 ▲ ▼
Zitat:
ich denke schon, dass man mit den chinesischen Sprache weiter kommt. Da China auch wirtlschaftlich gerade am kommen ist, wogegen Japan eher abbaut.
Das möchte ich mal als nicht ganz richtig einstufen. Es ist bei Weitem einfach mit Japanisch
in in Japan, als mit Chinesisch in China einen vernünftig bezahlten Job zu finden.
Momentan ziehen sich Firmen im grossen Stiel aus China zurück. Dass China Wachstumsland Nr. 1
sein soll, habe ich schon 1990 gehört. Was ist gekommen ? Nix. Viele enttäuschte Firmen sind zurück gekommen. Viele haben nicht nur weniger abgesetzt als erwartet, sie haben sogar Verluste geschrieben.
China ist billig. Fertig. Das ist der einzigste Grund weshalb Unternehmen dort investieren (oder besser produzieren).
Ein riesieger Markt ? Das ist auch nicht ganz richtig. Bevölkerungsanzahl macht nocbh keinen Markt. Ob sich der Chinese mit einem Einkommen von 100 Euro im Monat ein Handy kauft ist fraglich. Es gibt nämlich auch ein anderes China als Peking und Shanghai. Und dort lebt die Masse. Die, die noch mit dem Eselskarren aufs Feld fahren. Das war übrigens auch schon 1990 so. Und was ist vom grossen ,,Umbruch" gekommen ? Die Städte haben sich entwickelt . . . mehr nicht.
Es gibt Unkenrufe, dass die Blase nach den Spielen platzt. Wenn ihr euch die Kredite anguck, dann wisst ihr warum . .
Zitat:
und China ist auf dem Weg zur Weltmacht.
...genau wie Russland und der Süden Amerikas.
So hiess es zumindest noch vor 10 Jahren. Nun ja, schaut mal dort hin . . . .übel !
newbabe
Beiträge: 38
erstellt am 11.07.2005 11:43 ▲ ▼
Ein Grund (von vielen) für mich für japanisch und gegen chinesisch war auch, dass es für mich zu schwer erschien, chinesisch jemals richtig auszusprechen. Ausserdem schien mir Japanisch viel einfacher als Chinesisch. Vielleicht lag/liege ich mit all diesen Sachen ja falsch, denn zu dem Zeitpunkt meiner Entscheidung wusste ich nicht sehr viel über beide Sprachen und Kulturen. Ich habe mich damals einfach aus dem Bauch entschieden und würde mich jetzt, wo ich einiges mehr über China und Japan weiss, wieder für japanisch entscheiden.
chiisai hakuchoo
Beiträge: 549
erstellt am 14.07.2005 10:31 ▲ ▼
Zitat:
Da China auch wirtlschaftlich gerade am kommen ist, wogegen Japan eher abbaut.
Wachstumsmarkt ist zwar ein häufiger Grund, eine Sprache zu lernen, aber meiner Meinung nach einer auf sehr unsicheren Beinen. Bis man eine Sprache gut genug beherrscht, um in dem Land zu arbeiten, vergehen in der Regel Jahre. Wie an zahlreichen Beispielen zu sehen ist - vor ein paar Jahren war es Russland, in den 80ern war Japan mitten im wirtschaftlichen Höhenflug, zur Zeit ist von Korea und eben auch China die Rede - fließt viel Wasser diverse Flüsse hinunter, bevor man sich mit seinen Sprachkenntnissen tatsächlich um einen Job bemühen kann.
Wem der Traum vom Auswandern genügt, um eine Sprache zu lernen, sollte bedenken, daß er sich auf unsicheren Boden begibt. Da ist es ratsam, sich nach weiteren Motivationen umzusehen, für den Fall, daß man von der Wirtschaft im Stich gelassen wird.
Zurück zur Frage: Warum nicht Vietnamesisch, Hindi, Kisuaheli, Russisch, Afrikaans, Arabisch, Kantonesisch, Koreanisch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Italienisch, Portugiesisch, Flämisch, Niederländisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Serbo-Kroatisch, Malayisch, Katalán, Sächsisch....
Kurzum: Ich schließe mich Denkbär an, man entscheidet sich aus verschiedenen Gründen für eine Sprache, aber wie kommst du darauf, daß sich jeder von uns ausgerechnet zwischen Japanisch und Chinesisch entscheiden mußte? Japanisch ist genauso eine eigene Sprache wie jede andere auch, auch wenn sie Teile des Chinesischen verwendet. Die lateinische Schrift wird auch in sehr vielen Sprachen verwendet, trotzdem fragt mich niemand, warum ich Französisch und nicht Latein gelernt habe. Die Wahl hatte ich jedenfalls...
Eine fremde Sprache zu beherrschen knüpft ein Band zwischen den Menschen, das ohne dieses Wissen niemals existieren könnte. www.edition-ginga.de
Anonymer User
erstellt am 16.07.2005 19:54 ▲ ▼
Zitat:
aber wie kommst du darauf, daß sich jeder von uns ausgerechnet zwischen Japanisch und Chinesisch entscheiden mußte?
Erstmal danke für die vielen Antworten, die haben mir wirklich sehr geholfen.
Nunja es ging für mich einfach darum nach Französisch und Englisch eine nicht europäische Sprache zu lernen und da fielen bei mir Japanisch und Chinesisch in die engste Auswahl (Ich muss zugeben: das Thema des Threads ist nicht ganz passend gewählt)
Auf jeden Fall habe ich mich entschieden Japanisch weiterzulernen, habe auch bisher viel Spaß daran gehabt.
Euer pydima
chiisai hakuchoo
Beiträge: 549
erstellt am 18.07.2005 08:26 ▲ ▼
Zitat:
Nunja es ging für mich einfach darum nach Französisch und Englisch eine nicht europäische Sprache zu lernen und da fielen bei mir Japanisch und Chinesisch in die engste Auswahl (Ich muss zugeben: das Thema des Threads ist nicht ganz passend gewählt)
Gomen ne, aber Japanisch und Chinesisch werden so oft in einen Topf geworfen, daß es schon nervt. Zitat (noch keine 24 Stunden alt): »Japaner und Chinesen können sich zumindest schriftlich verständigen, weil sie doch die selben Zeichen verwenden.« Das stimmt bekanntlich nur teilweise, und die Meinung, daß alles, was man in Japan verwendet, sowieso aus China stammt, ist bekanntlich auch ziemlich weit verbreitet.
Noch ein Zitat (ca. 48 Stunden alt): »Warum lernst du eigentlich Japanisch und nicht GLEICH Chinesisch?«
Eine fremde Sprache zu beherrschen knüpft ein Band zwischen den Menschen, das ohne dieses Wissen niemals existieren könnte. www.edition-ginga.de
shijin
Beiträge: 184
erstellt am 18.07.2005 12:08 ▲ ▼
Wie ist das eigentlich mit den Reformen der Zeichen? Es wurden ja einige vereinfacht und so, gab es das nur in Japan oder wie ging das? Denn dann nutzen einem die fürs Japanisch gelernten Kanji nur wenig, wenn man Chinesisch lernen möchte...(Hoffentlich nicht zu OT, aber die Frage brennt mir schon lange ein Loch in den Bauch..)
Nora
Beiträge: 1.451
erstellt am 18.07.2005 12:16 ▲ ▼
Einige chinesische Zeichen wurden in der VR China verkürzt, die meisten davon systematisch, so daß es bei denen nicht allzu schwierig ist, auf das originale Zeichen zurückzuschließen. Andere wiederum sehen vollkommen anders aus, und die kann dann ein Japaner auch nicht lesen.
Aber so oft ist die Bedeutung im Chinesischen (etwas) anders, als im Japanischen, so daß man meiner Erfahrung nach einfach alles neu lernen muß. Japanische Zeichen zu könnn hilft aber natürlich sehr.
LuV
Beiträge: 34
erstellt am 18.07.2005 18:04 ▲ ▼
In den 50ern hat man in China die Kurzzeichen eingeführt, weil sie einfacher sind.
Ich glaub, in Taiwan benutzt man noch die Langzeichen und natürlich in Japan^^
Die Kurzzeichen findi ch gar nicht so schick ^^;;
Beispiele:
Langzeichen Kurzzeichen
發 发
見 见
體 体
貝 贝
車 车
電 电
長 长
門 门
選 选
韋 韦
讓 让
風 风
飛 飞
東 东
馬 马
樂 乐
鳥 乌
麥 麦
塵 尘
齊 齐
齒 齿
龍 龙
龜 龟
Quelle: Wikipedia
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