Ich kann mich noch an die Hitlerzeit erinnern. Unser Obergaugruppenleiter im BDSM-Ferienlager passte sehr gut auf, dass wir keinen Unfug machten. Manchmal kam es vor, dass wir uns verbotenerweise auf einem Bauernhof in der Nähe herumtrieben. »Ich hab dir doch schon tausend Mal gesagt, du sollst das sein lassen«, zischte mich eine Stimme von hinten an. Mein Onkel war zugleich mein Chef. Er war ein aufrechter Sozialdemokrat, der niemals auch nur versucht hätte, die Arbeiterklasse zu verraten. Wir wissen ja, wie böse es später mit der SPD endete. »Mutti, ich will nach Hause!« schrie ich. Die Kindersch*nder hier in Ölde waren mir doch sehr unheimlich.
Mein Herz pochte. Der Schaffner hatte mich erwischt. »Du bist nicht Beckenbauer, sondern viel schlimmer!« schrie mein alter Herr. Das Stöckchen schwang wie sein ranziger Schwingpimmel. Ich wollte nie mehr Dope nehmen und auch jeden Tag mindestens drei Überstunden machen. »Eine positive Einstellung«, meinte der Vorsitzende, »aber das hier ist besser.«
Das Lineal surrte durch die Luft und traf den Notizblock, der alsbald zu Boden fiel und zu Scherben zersprang. Ich stieß ein Stoßgebet aus. »Dreck, Dreck, sozialdemokratischer Dreck! Heilige Mutter Gottes, lass Tante B., das Eierköpfchen und den feisten Herrn Speibl verschwinden!« Ein Blitz schlug im Besigheimer Irrenhaus ein. Getroffen war Ruedigers Gummizelle. »Ich möchte diese wohlige Gefühl immer wieder erleben. Geht‘s euch auch so?«
Haaach, wie war das geiiil.
|