Noch vor zehn Jahren wurde allerorten vor einer sich abzeichnenden »digitalen Spaltung« der Gesellschaft gewarnt: in Zukunft werde es digitale Gewinner geben, die ganz selbstverständlich mit dem und im Internet leben, und ein abgehängtes Info-Proletariat, das mangels Medienkompentenz und finanzieller Mittel keinen Zugang zum Internet habe...
Aber wenn ich mir das heutige real existierende Internet ansehe, diese gigantische Info-Kloake für enthirntes Gebrabbel, menschenverachtende Hasspropaganda und computergenerierten Datenmüll, glaube ich eher, dass das Internet zum bevorzugten Medium des Info-Proletariats geworden ist (DSL-Flatrates sind mittlerweile für jeden Hartzer erschwinglich), wo sich die Frustrierten und Beleidigten auskotzen, während intelligente, lebenszugewandte Menschen mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind, als irgendwelche Foren oder Blogs mit ihren Ressentiments gegen alles und jeden vollzutexten.
Internet ist Tittytainment für die überflüssigen Massen der 20:80-Gesellschaft, eine Dummen-Droge wie Zigaretten und Bild-Zeitung... und mich selbst und diesen Beitrag hier nehme ich da gar nicht aus, denn hätte ich eine sinnvolle Aufgabe in meinem Leben, würde ich weder mit dem Blaster noch mit irgendeinem anderen Webportal meine Zeit vertun!
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