Ann kam an, über gerhard vom hessischen Rundfunk habe sie die Adresse der Genossenschaft, dort kämen wir an eine bezahlbare Zweizimmerwohnung. Das Haus Neckarstraße hatte ein Baugleiches gleich nebenan, also zweimal acht Parteien, Luftschutzraum im Keller, großer Hof mit Garagen für jeden zweiten Bewohner, großer Speicher auf dem niemand außer mir Wäsche hing. Als wir mit Krempel unterm Arm hoch in den dritten Stock stapften öffnete sich im ersten Stock die Tür, heraus trat eine alte Frau Bohné die uns bedeutungsvoll sagte, Reden ist Silber Schweigen ist Gold. Überhaupt war dieser Umzug eine seltsame Sache. Vom Studentenwohnheim mit lauter jungen Leuten ringsum in ein Wohnhaus mit vorwiegend alten Leuten. Direkt unter uns wohnten junge Leute, aber die waren wie ihr Name, Spieß, die machten nie irgendeinen Lärm, hörten nie Musik, man hörte niemals den fernseher durch die Tür obwohl alles sehr hellhörig war, das ganze Haus war insgesamt ungeheuer Still, dafür machte das nun eingezogene neue Päärchen eine menge Lärm was auch bald zu einem Schriftverkehr mit der genossenschaft führte, „zahlreiche hier nicht explizit genannte Mitbewohner aus beiden Doppelhäusern haben sich wegen des Überlauten Klavierspiels beschwert, „das Sie in Zukunft die Möglichkeiten der Dämpfung in Betracht ziehen und anwenden“ „kommt ja wohl überhaupt nicht in Frage daß ich meine Tasten da Watte zwischenschiebe, da kann ich gleich mit dem Fingernagel auf einer leeren Blechkonservendose spielen. Irritiert hatte mich die Mitgliedschaft in der genossenschaft wo stand, Die Mitgliedschaft endet mit dem Tod.
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