Es ist absolut richtig und ein versöhnlich stimmendes Zeichen, wenn von einer mit öffentlichen Geldern finanzierten Einrichtung wie dem ZDF auch politische Neutralität verlangt wird. Einfach aus dem einfachen Grundsatz, dass es selbst für einen humorvollen Menschen unzumutbar sein kann, eine Einrichtung finanziell zu unterstützen die seine Meinung ganz offen differenziert ablehnt.
Dennoch darf in nicht vergessen werden, dass es in einer Einrichtung, die sich auch und zentral mit politischen Themen beschäftigt immer eine bestimmte Richtung geben wird, die besonders bevorzugt wird, wenn auch vielleicht nur leicht. So kann es natürlich sein, dass mal die Rechte mal die Linke Seite in der öffentlichen Berichterstattung überwiegt, genauso wie es aber auch sein kann, dass eine Mindermeinung sich auf Kosten des Mainstreams gehör verschafft. Das ist also ein notwendigesÜbel, dem man deshalb aber nicht unkritischer gegenüberstehen darf!
Um aber einen neuen Gedanken in die leidige Diskussion einzubringen: Wie wäre es mit einem »demokratischen Element« bei den Rundfunkräten, die heute eher dem römischen Senat als den popularen römischen (oder attischen) Volksversammlungen ähneln?
Wovon ich hier rede ist nichts geringeres als die Durchsetzung des alten amerikanischen Mottos »No Taxation Without Representation«. Sind nicht die Rundfunkgebühren nichts anderes als eine weiter Besteuerung? Und ist der Widerstand gegen die GEZ nicht auch so zu verstehen, dass hier wirklich Leute Dinge mitfinanzieren müssen, die sie unter Umständen niemals selbst so produzieren würden? Ein gewählter oder teilweise gewählter Rundfunkrat würde das Vertrauen der Bürger in diese demokratische Einrichtung wieder stärken können. Insbesondere könnte man zumindest den Posten des Intendanten zur Wahl stellen, das passive Wahlrecht (gewählt zu werden) muss man dabei ja nicht jeden zu Verfügung stellen, sondern kann es auf »ausreichend erfahrene« Medienkenner beschränken, wichtig wäre eben nur, dass die Vielfalt gewahrt bleibt und diese Einschränkung die Wahl nicht zu einer Face macht.
Ich hoffe, Sie konnte dieses schwache Brainstorming erfreuen.
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