Als Matthias elf Jahre alt wurde, war Marc ein drei Monate altes Baby. Matthias liebte dieses Baby mit der ganzen Kraft seiner elf Jahre. Es war so lebhaft und lachte sehr fröhlich. Es hatte ein absolut sonniges Gemüt und Marcel (4 Jahre) spielte sehr gerne mit ihm, fast schon wie ein vernünftiger Mensch.
Marc schlief die ganzen ersten Lebensjahre im Schlafzimmer der Eltern. Michael und Matthias teilten sich ein Zimmer. Als Matthias ein Jahr vor dem Abitur stand zog er um in das kleine Zimmer von Marcel, und Marcel wohnte jetzt in dem Zimmer mit Michael. Marc war da sieben Jahre alt und schlief noch immer im Elternschlafzimmer.
Als Marc acht Jahre war zogen wir um in ein Haus. Dort hatten alle Kinder ein eigenes Zimmer. Marc hatte Wein- und Wutanfälle die sich bis zur Ohnmacht steigerten. Mutter hielt dem wie leblosen Kind den Duschkopf mit kaltem wasser über den Kopf, er wachte dann wieder auf.
Das passierte häufiger und alle waren ratlos. Ärzte in der Mainzer Uniklinik verschrieben Marc Tetregal, ein antiepileptisches Mittel. Daraufhin besserten sich die Vorfälle aber Marc war auch weniger lebhaft.
Ich erinnere mich, das Marc und Marcel sehr häufig zusammen waren. Marcel hatte einen gewissen Sadismus, obwohl er vier Jahre älter war, war er körperlich kleiner als Marc. Er stachelte Marc solange mit Worten auf, bis der über ihn herfiel. Das war ein fast tägliches Ritual zwischen den beiden. Marc tat Marcel sicherlich auch körperlich weh, aber Marcel wußte sich der Situation gut zu entziehen indem er die Taktik hatte sich baldmöglichst (als er unten lag) wortreich und blumig zu entschuldigen, woraufhin Marc ihn dann losließ.
Wieder auf den Beinen kam es dann nicht selten wieder zu einem wörtlichen Angriff auf marc, deren Reaktion sich Marcel dann spottend durch Flucht entzog und Marc wütend zurückließ. Diese Beziehung zwischen den beiden Jungen dauerte einige Jahre so an und tauchte später, wenn auch seltener und manchmal nur angedeutet, immer wieder mal auf.
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