Was bei diesen Treffen passiert, geht weit über normales Networking hinaus. Hier werden Minister auf ihre Posten vorbereitet, bevor sie überhaupt nominiert sind. Hier werden Milliardensummen für politische Projekte mobilisiert, ohne dass die Öffentlichkeit je davon erfährt. Hier verschmelzen Geschäftsinteressen und politische Agenda zu einer untrennbaren Einheit. Donald Trump selbst ist tief in das Netzwerk verstrickt. Er sprach persönlich bei Rockbridge-Treffen 2022 und 2024 in Mar-a-Lago. Als er während seines Prozesses in New York festsaß, schaltete er sich per Telefon zu einer Rockbridge-Konferenz zu. Seine Kampagnenmanagerin Susie Wiles, heute Stabschefin im Weißen Haus, nutzt Rockbridge als informellen Beraterstab. Chris LaCivita, der zweite Kampagnenmanager, koordiniert über Rockbridge die Mobilisierung konservativer Wähler. Trump Junior kündigte bei einem Rockbridge-Dinner seine neue Rolle als Venture Capitalist bei 1789 Capital an – dem Investment-Arm des Netzwerks.
Die Strukturen, die Rockbridge geschaffen hat, sind komplex und bewusst undurchsichtig. Acht verschiedene Organisationen operieren unter dem Rockbridge-Schirm, jede mit eigenem rechtlichen Status und spezifischer Funktion. „Better Tomorrow“ kümmert sich um Wählermobilisierung. „Faithful in Action“ infiltriert evangelikale Kirchen und verwandelt sie in politische Kampagnenmaschinen – 160.000 Mitglieder wurden bereits rekrutiert. „Firebrand Action“ produziert konservative Medienkampagnen. „Over the Horizon Action“ entwickelt langfristige politische Strategien.
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