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Wie jedes Volk haben auch die Maya ihre eigenen Sagen und Geschichten. Dazu gehört auch ihre Schöpfungslehre:
Ganz früher gab es nur den Himmel und das Meer. Aber die Götter vermissten jemanden, der sie anbetete. Deshalb beschlossen sie, Lebewesen zu erschaffen und bauten für sie zwischen Himmel und Meer einen trockenen Platz: die Erde.
Anfangs erschufen die Götter Tiere. Doch bald bemerkten sie, dass die Tiere sie nicht anbeteten: Schließlich konnten sie nicht sprechen. Deshalb formten sie aus Schlamm einen Menschen.
Der konnte zwar sprechen, aber er sprach nur zusammenhangslose Worte. Die Götter versuchten es mit Menschen aus Holz. Diese sprachen und vermehrten sich. Aber sie vergaßen, den Göttern zu danken.
Die Götter schickten eine Flut, um die Holzmenschen los zu werden. Doch sie retteten sich auf die Bäume. Als die Flut endlich sank, vergaßen die Holzmenschen, herunter zu klettern. Noch heute leben sie dort - als Affen.
Noch einen letzten Versuch wollten die Götter wagen: Sie sammelten Maiskörner, mahlten sie zu Mehl und mischten es mit Wasser. Daraus formten sie vier Menschen. Und da der Mais verschiedene Farben haben kann - weiß, grau, blau, gelb, rosa, rot oder braun - entstanden Menschen mit verschiedenen Hautfarben.
Mit den Maismenschen waren die Götter nun zufrieden, denn sie lernten schnell, dass sie die Götter verehren sollten.
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