aus der Werkzeugkiste: die Fußnote als satirische Intertextfunktion
Während der Aufklärung entwickelt sich z.B. die Fußnote - in der Tradition von Rabelais, Sterne, Cervantes - in den Salons zu
einem äußerst beliebten diskursivem Trick, um einem breitem Publikum die verschiedensten Konversationspraktiken, Stile,
Abschweifungen, Belehrungen und ironische Anspielungen nahe zu bringen.
Welche verzwickten intertextuellen Konstruktionen durch extensiven Gebrauch von Fußnoten produziert werden können,
zeigen die unzähligen satirischen literarischen Entwendungen der Fußnotentechnik.
(phantastisch wie ernst und stringent Harald Stang diesen `Verführungen' nachgeht. Vgl. Stang 1992.)
Sie gipfeln in `Fußnoten ohne Text', eine Gestalt, die sich der vorliegende Text auch allzugern gegeben hätte!
Diese amüsante akademische Textfiktion ist freilich noch nicht der Phantasie letzter Schluß - wie eine akademische
Forschungsarbeit unlängst herausfand:
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