nicht nur in der Vorstadt, auch mitten in der Stadt mieft es gewaltig. man muß nur in den entsprechenden Vierteln herumlaufen. die Straße neben der Maria Hilfer Kirche in wiesbaden war derart an allen erdplätzen die man den Straßenbäumen gelassen hatte und auch auf dem Bürgersteig derart hunderverkotet und die alten Kote schimmelüberwuchert das kein Pflänzchen mehr den kopf raustreckte und das Laufen einem slalom gleichen mußte, und das über Jahre und es kümmerte niemanden. gegenüber die grund und mittelschule. Da hätte es nicht mal ein Projekt geben können wir machen gemeinsam unsere straße sauber.
und ich bin immer noch bezaubert von dem teigwarenstückchen. weißt du, die feine art, die war nicht so, fein, bei uns, obwohl man natürlich auch fein sein wollte, aber die feine art des sozialistischen schriftlichen reagierens habe ich lange als bedrückend wahrgenommen und hintergründig ohne genügend wahrzunehmen daß es aus der Not geboren war, und ich habe mir wohl die erste oder eine der ersten Ausgaben des neuen Deutschlands damals am Hauptbahnhof in mainz gekauft als man das dort kaufen konnte und ich war regelrecht erschlagen über die Kompaktheit, die schärfe, die Genauigkeit, auch die Ironie der texte und wieviel auf so einer zeitungsseite tatsächlich geschrieben stand, ganz im gegenteil zu dem fast schon lächerlichen anderen zeitungswesen welches mir bekannt war mich aber nie interessierte. zeitungsleute eben.... aber das war etwas völlig anderes. das konnte man lesen, und zwar mit gewinn lesen. Auszusortieren von textteilen die mir nicht gefielen war ich seit studienzeiten gewohnt, wie viele Nazitextteile sich auch in wissenschaftlichen Büchern der chemischen Bibliothek versteckten fiel mir erst langsam auf und es hat mich eine große überwindung gekostet den text trotzdem noch weiterzulesen um das herauszufiltern was an aussage darin war und den rest zu ignorieren
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