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Mitteilung von Freno d'Emergenza (2.2.2015 21:22:15):
>>>>>Ist es zutreffend, daß Sabina Spielrein

>>>>>mit Karl Gustav Jung ein außereheliches sadomasochistisches Vertrauensverhältnis zur Erforschung der Sexualität hatte und der Vater Freud dieses auf den Bruch hin mißbilligte.
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>>>>>Spielrein anschließend nach Russland und Jung nach Amerka gingen und sich ein Leben lang liebten obwohl Jung dort seine Familie und Frau hatte.
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>>>>>was solls, das ist ja heute immer noch nicht ausdikutiert, ob man, sich, so wie freud meint dem übervater staat irgendwie geschickt anpassen muß oder ob man von jung hingeführt werden soll durch alle irren und schmerz hin zu der person die man schon immer hat sein wollen,
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>>>>>die hatten ja auch so ihre mittelchen die damals noch rezeptfrei waren, da täusche ich mich sicher nicht. wenn man seine frau peitscht und sich von ihr peitschen lässt so muß das die reinste liebe sein und das ehrlichste verhältnis und nicht eine bestrafung der mutter oder des vaters oder des bruders. Es entspringt der reinen unvernünftigen Neugier und vielleicht hat es eine tiefe vernunft von der wir nicht wissen, ein reifer wunsch statt einer demütigenden züchtigung. welch ein unterschied.
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>>>>1) Freud und Jung dividierten sich schon vor dem 1. Weltkrieg auseinander, die Spielrein kam erst danach ins Spiel.
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>>>>2) Daß Spielrein und Jung eine sexuelle Beziehung hatten, liest man allenthalben. Ob sie sadomasochistisch war, entzieht sich meiner Kenntnis.
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>>>>3) Jung hatte seinen Wohnsitz nie ausserhalb der Schweiz, hat sich in seiner 2. Lebenshälfte auf seine Privatpraxis in Küßnacht konzentriert.
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>>>>4) Die Beziehung zwischen Analyst und Analysant ist eine äusserst Enge und Tiefe – ich weiß ein Lied davon zu singen. Über das Freizeitrumbringungsmodell, daß man heute »Beziehung« nennt, reicht sie weit hinaus. Daß es ins körperliche rüberschwappt, liegt da sehr nahe. In der Anfangszeit der Psychoanalyse haben auch viele Arzt-Patient-Beziehungen zu Lehrer-Schüler-Beziehungen entwickelt. Spielrein/Jung ist nur ein Beispiel. Anna Freud/Sigmund Freud und Marie Bonaparte/Sigmund Freud sind andere bekannte Beispiele.
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>>>>5) Psychopharmaka haben ich der klassischen Psychoanalyse niemals eine Rolle gespielt, soweit ich weiß.
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>>>>6) Freud wie Jung hatten niemals ein Problem damit, »der Zeit ihren Zoll zu zahlen« (Ernst Jünger). Ab einem gewissen Punkt nimmt man diese Herrschafts- und Wertstrukturen einfach nicht mehr ernst.
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>>>1.
>>>Freud scheint dem Kokain zugeneigt gewesen zu sein. Natürlich habe ich das nur gelesen. Auch, daß er es für ein geeignetes Mittel gegen Hysterie hielt. Dem würde ich sogar zustimmen. Allerdings könnte es bei Ausbleiben der Medikation und längeren Behandlungszeiträumen ebenfalls bei labilen Personen wieder zur Hysterie kommen.
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>>>2.
>>>Freud scheint die anale Fixierung, glaubt man dem Film, als etwas steckenbebliebenes, jedenfalls als Phase, allenfalls als etwas äußerst Kurioses zu bezeichnen während Jung jedenfalls was Fräulein Spielrein betrifft, nicht von einer geizigen, verschlossenen, sondern von einer freudigen, aufgeschlossenen Person berichtet die Lust daran empfand auf der Ferse kotend, also herausdrückend, und gleichzeitig innehaltend, zurückhaltend zu sein. Die reale anale Lust jedenfalls scheint Freud fremd gwesen zu sein.
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>>>3.
>>>Eine Frau wie Frau Spielrein, die sich aus reiner Neugierde hart peitschen lässt, wie es der Film darstellt, und ein liebender, sie bewundernder Psyschodoc, und sie sind sich beide einig der Wissenschaft durch unbedingte Aufrichtigkeit zu dienen, sich nicht anzutun, sich ehrlich zu bewundern, gegenseitig, das ist doch jedenfalls ein Verhältnis. Auch wenn so gar nichts Sexuelles dabei sein sollte. In Wahrheit ist das doch der pure Sex.
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>>>4.
>>>Ja ok, wir können es nicht ausschließen, das sie alle gekokst haben und ihre Orgien schriftlich dokumentiert haben und dann wissenschaftlich gerechtfertigt als Dienst an der Menschheit.
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>>Freuds erste (größere) Veröffentlichung heißt »Über Coca«. Gelesen habe ich sie nicht. Weiter verfolgt hat er das Thema und das Kokain auch nicht, soweit ich weiß. Die große stoffliche Sucht in Freuds Leben waren die Zigarren – 25 Stück am Tag und mehr. Da hat er dann auch seinen Gaumen- und Kieferkrebs von gehabt.
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>>Dieser Film – keine Ahnung, was für ein Film das sein soll – behauptet also, Freud hielte nix von analer Sexualität ? Das ist ein Irrtum. Freud war ein sexuell sehr aufgeschlossener Mensch. In den drei Abhandlungen heißt es auch einmal so schön, daß der Anus »Anspruch darauf erhebe« als Sexualorgan ernst genommen zu werden.
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>Also heißt das quasi, das einem eine Stimme aus dem Arsch kommt, von wegen »ja, ich bin dein Arschloch, ich erhebe Anspruch darauf, als Sexualorgan ernst genommen zu werden!!!«
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>HAHAHAHAHAHA! Das ist ja... oida...
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>(...)

Diese putzige Formulierung findet sich bei Freud öfters: irgendetwas erhebt oder stellt irgendeinen Anspruch. Erst als ich erfahren habe, daß Freuds Ältester Jurist geworden war, hat es bei mir klick gemacht. Es ist ein juristischer Terminus, den Freud da entlehnt hat. Zivilrechtlich ist ein Anspruch ein Recht, von einem anderen ein Tun oder Unterlassen verlangen zu können. Abstrakt ausgedrückt: ein soziales Regulativ.

Freud hat ein sehr dynamisches Bild von der menschlichen Psyche. Sie besteht aus unterschiedlichen, nur theoretisch voneinander abgrenzbaren Instanzen, die jeweils für sich ein Eigenleben führen, aber auch auf die anderen Instanzen auf unterschiedliche Weise einwirken. Zu diesen Instanzen gehören eben auch die Sexualorgane, zuförderst die Genitalien, Mund und Anus. Sämtliche dieser Organe haben doppelte Funktionen: als Sexualorgane und Organe des Stoffwechsels. Beides hängt sehr eng miteinander zusammen. Nach Freuds Theorie sind beim Säugling sexuelle Lust und Ernährung – »Hunger« – noch nicht voneinander getrennt. Der Mund ist somit das erste Sexualorgan, das auch als solches in Tätigkeit kommt, erlebt wird. Der Anus das zweite – die Genitalien kommen erst zum Schluß dran. Dementsprechend unterscheidet Freud die orale, die anale und die phallische Phase in der psychischen Entwicklung des Kindes.

Scheissen ist nun mal lustvoll – sonst würdest Du recht bald platzen ! Die Neurologie hat das inzwischen sogar verfiziert, kannse bei Wiki nachlesen: die Innenseite des Anus ist voller Nervenenden, die bei entsprechender Betätigung des Anus Lustimpulse produzieren.

All diese Instanzen müssen in einer gewissen »innerseelischen« Harmonie zueinander stehen – das soziale Bild finde ich recht treffend: man kann sich die Psyche als eine Großfamilie denken, als eine Gruppe von Menschen, die einerseits miteinander eng verbunden sind, andererseits auf recht engem Raum zusammenleben, einander nicht ausweichen können. Dies ist übrigens Freuds eigene Kindheitserfahrung. Seine elterliche Familie lebte zur Zeit seiner Kindheit in sehr ärmlichen Verhältnissen, war auf einem einzigen Raum zusammengepfercht gewesen, als Freuds Vater wieder einmal pleite gemacht hatte. Er hat sich dann wieder berappelt, immerhin Freud Gymnasialbesuch und Medizinstudium finanzieren und seine Töchter gut verheiraten können.

Wird diese innerpsychische Harmonie gestört, hat das auch Auswirkungen auf das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt.

Eine, wohl regelmässig (durchaus nicht immer!) die beste Methode zur Herstellung und Erhaltung dieser Harmonie ist eine volle Entfaltung der Sexualität, wozu eben auch die anale Sexualität gehört, die sich übrigens keineswegs in der analen Penetration erschöpft. Ja: der »Arschfick« muß keineswegs immer zu einer entfalteten analen Sexualität dazugehören.

Man muß es immer wieder betonen: Freud geht bei der Entwicklung seiner Sexualtheorie von dem zu seiner Zeit und im wesentlichen auch heute noch vorherschenden biologistischen Auffassung von Sexualität aus, wonach dieselbe eine Funktion der Fortpflanzung sei. Das ist ein Irrtum, dem ich selbst auch den größten Teil meines Lebens angehangen habe, ich gebe es zu. In diesem biologistischen Bild ist schon für orale und anale Sexualität »eigentlich« kein Platz, ebensowenig wie für Homo- und Bisexualität. Zähneknirschenderweise hat man diese auf gesellschaftspolitischen Druck inzwischen »entpathologisiert«. Mit diesem biologistischen Bild räumt Freud gründlich auf, und er hat das beste Recht auf seiner Seite, wenn er Dein Arschloch zu Dir rufen lässt: Ey ich bin Dein Arschloch, nimm mich gefälligst endlich als Sexualorgan ernst !

Solange indessen sich Deine Sexualität weiter in Hopfen und Malz erschöpft, sind beide jedoch weiter verloren – was Deine Sexualität anbelangt. Ein bischen weniger saufen und ein bischen mehr rumsauen würde Dir wahrscheinlich sehr gut tun !