>>lieblingsfernsehserie3 anschaust, müsste es mit dem teufel zugehen, wenn sie dich nicht sofort ganz in ihr herz schließt. es gibt nichts einsameres als die verkleckerte, millionen zählende zuschauerschaft dieser serien außerhalb der sendezeit. dann bekommen sämtliche wehwehchen immense bedeutung.
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>die 3 ist zwar ein tippfehler, steht aber für spleth ab 22 uhr und barsch ab 16 uhr auf swr3 sowie otto ab 19 uhr und mattuschke ab 20 uhr auf br3 ... anonymität kann so einfach sein :)


arbeite ständig meinen Handlungsspielraum zu erweitern durch Reduktion. Gedankenlautwerden. Nachbarin jünger, attraktiv, schönes Gesicht, ausdrucksvolle Augen, harte Stimme, kann weich sein, Melodie naja, flüstern wäre das beste, oder brummen, ich schnarche nicht, ich bin fast unhörbar viele Nachtstunden, ich drehe mich sehr sehr oft herum, manchmal liege ich eine volle Stunde ganz still, völligst still und bin hellwach, denke, fahre Filme wie Marcel sagen würde, Klavierbruder, Nachhilfevater, stehe auf, war da nicht eine kleine Marklosfleischsuppe eingefroren, nachtsuppen, naseläuft, zähneputzen, natürlich letzte zigarette, in anderen Wohnungen rauche ich nie, auch nie auf der Straße, was will ich sagen, am liebsten nichts, haut, ob sie haut, obsie, ein name, dodo hattudodo, übersetzt, aua, oder mumu, als nachbarin ginge ich sicherlich, also im kleid, vielleicht, du hast ja nicht gelacht oder dich irgendwie lustig gemacht, naja, wenn sonst erstmal niemand zu besuch käme während ich da bin wär mir schon recht, mich so in die Öffentlichkeit einer weiteren Person zu begeben, also ich sitze da dann im roten Kleid und Du löst Kreuzwörträtzel und sprichst nichts, und ich würde automatisch auf aqllerlei Körperliches zu sprechen kommen, die Warzen und Lippen, die Spucke und ihr Geruch, Mutters Wischtechniken und meine Neugier auf den riesengroßen schwarzen Busch, die Verwandlung nach der Rasur, das Pieken der nachwachsneden Häärchen, die Unverträglichkeit von Deos auf die Drüsen, die Schulterentzündung nach Zerrungen, dieses ständige nächtliche Jucken das mich in den Wahnsinn treibt und natürlich würde ich, es taucht jedesmal an einer ganz anderen Stelle auf sobald ich es durch Kratzen vertrieben habe, so liege ich andauernd und halte das Jucken aus und bequeme mich dann doch irgendwann mühsam zu kratzen also die gute Position wieder zu verlassen, und leg mich wieder zurecht, und bin stille lange, und keine Momente später juckt es an einer noch entfernteren Stelle und so geht das weiter und weiter, ich bin daran gewöhnt und ich kann mich nicht daran gewöhnen, ich vergesse es immer irgendwann im Laufe des Morgens und schlafe ein paar Stunden mit kleinen Zwischenwachs die aber nur eine Minute dauern, das ist die beste Zeit in letzter Zeit. Ich habe zehn Seiten Schubertsoante am Stück gespielt, in die beginnende Nacht hinein und das Fernsehen lief Fußball und sie haben andauernd kommentiert wie ich spiele und ich hab mich einen Kehrricht drum gescheert weil ich wusste, so is gut und wenn ihrs nicht versteht, es ist das Demonstrieren wie man etwas fortgeschritten zu üben habe, ich bin sicher, die Komponisten selbst würden es gut verstehen. Schwer anzuhören teilweise, mit kleinen Momenten, mein Urteil. Jedenfalls wollte ich sagen, einer so langjährigen Nachbarin in deinem Alter und mit deinem Sprachverständnis würde ich selbstverständlich nach einer gewissen Zeit des Kreuzworträtzelns fragen wie und wann und überhaupt was denn nun mit diesem Orgasmus los sei von dem sie alle so schwärmten, dieser Ganzkörperschüttel den ich immer in der Kirche hatte, die Leut ham schon komisch gekuckt, ein Orgelklang genügte, natürlich nicht jeder, und die schönste Geschichte wir Michi und ich, saßen auf der Empore mit Blick eine Etage rtiefer die ganzen Kostüme und dunklen Anzüge und wir hatten beide rote grob gestrickte Wollpullover an, und lehnten etwas flegelnd übers Geländer, Vater ging mit uns in die Messe und wir waren immer zehn bis zwölf Minuten zu spät und schlichen uns also hinten die Wendeltreppe zur Empore, vorbei am Chor, auf die Empore. Vorn dort, zupften wir rote Fussel von den Pullovern ab uns ließen sie heruntersegeln auf die Kostüme und Jacken, und manch einer, der es auf die Brust bekam hat es weggeschnippt, aber nie hat einer von denen nach oben geschaut. Und wir machten das jeden Sonntag. Also immer, wenn wir den roten Pullover anhatten. Jedenfalls machten wir es mehrere Male. In der Erinnerung. Villeicht war es auch nur einmal wenn ich recht überlege, weil ich glaube, mein Vater hat uns deshalb ausgeschimpft bzw. ermahnt, was wir sehr seltsam fanden, weil ermahnung bisher eher weniger sein Ding war als Herumschreien, aber das war ja auch vor dem Kirchenausgang und da waren all die Leute, und er sagte, wir sollten das nicht noch einmal tun. Daran haben wir uns dann gehalten. Ich sehe die Wollkügelchen noch immer herunterfliegen, langsam, wen triffts, und ich hab ihn natürlich angestiftet, und heute, sind diese Wollknäuel mir bekannt als aktive Proteine oder sonstiges funktionelles Körpergetier mikrowinzigster Größe.. hab ich was gesagt, ich würde das gespräch über kurz oder lang auf alles mögliche bringen wenn ich hand in hand mit dir spaziere. Aber ich laufe lange und weit und ich brauche viele Tage. Am liebsten liefe ich so, ständig, bis wir ermüdet in den Traum sinken. Doch wer kümmert sich um Ordnung im Haushalt und macht Essen und Einkauf wenn wir andauernd nur unbeschwert oder mit leichtem Gepäck laufen. Wenn Du überfallartiges Geplapper mit Tagen von Schweigsamkeit aushälst ohne dich zu bemühen dann möchte ich um deine Hände bitten und verschiedene Knotentechniken erlernen. Ich bin immer noch am Auswendiglernen eines einfachen Konstriktors. Vielleicht kann man das auch medizinisch mal gebrauchen, bei starken Unfallblutungen. Wir fahren ja beide Rad ohne Helm und da kann man schon mal mit dem Arm sich heftig aufschruppen, wenn man dann keinen flachen Schuhbändel geeigneter Länge dabei hat bis der Notarzt mit Kompression oder Ersatzplasma eintrifft. Ich spinne jetzt. Ich kann ziemlich umständlich sein. Schlaf gut.