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Mitteilung von Schmidt (11.7.2015 18:46:04):
Je ne vais pas bien en ce moment

Das seit nun etwa zwei Stunden andauernde Beschalle aus dem Hof welches vorraussichtilich bis in die Nacht andauern wird kommt in meinem Kopf und Körper wie ein unaufhörliches inneres Surren an das mir komplett den Verstand raubt und die Handinnenflächen schwitzen dabei.


Ich bin unglücklich so gefesselt zu sein. Nun nicht hinauszugehen, in der Abendsonne spazieren, mich in ein kühles schattiges ruhiges Rheinlokal setzen um mir ein Schnitzel servieren zu lassen und die da oben bei mir feiern und einen guten Mann sein zu lassen.


Stattdessen bin ich hier verhaftet zu sitzen und alles nur auszuhalten. Der Brandschutzdirektor Chemiker Dr. Schmidt muß doch aufpassen wenn alle anderen feiern. Der Gemeindevorstand, der Bürgermeister und vier Feuerwehren sind im Hof anwesend. Wahrscheinlich bewundern sie die neuen Briefkästen.

Ich kann vom Küchenfenster runterkucken und sehe etwa fünf bis sieben Köpfe an Tischen sitzen, der Rest sitzt in Zelten und unter großen Sonnenschirmen verborgen. Einer der Songtitel war, ich hab den Wahnsinn überlebt.
Die Leute die hier so wohnen haben schon echt knorzige Figuren, also die allermeisten.


Möglicherweise sind mehr als die Hälfte der Einwohner hier als Behindert registriert und das Dorf ist eine große Selbsthilfegemeinschaft in die ich mich nun seit fünfzehn Jahren nicht integrieren will. Sie sagen noch immer guude zu mir, die jungen Männer.


Ich freue mich jedesmal über die seltenen Antworten von c., auch wenn ich meist wenig damit anfangen kann. Ich renn doch diesem Briefkastenschlüssel nicht hinterher. Ich stopfe einen Haufen zerknüllte Zeitungen in die Box, so, daß jeder eingeworfene Brief mit den Fingern oben zum Rausangeln ist. Ich hab mich noch nicht entschieden unter welchem Künstlernamen ich hier im Programm des weissen Rings für Verleumdungsopfer bezüglich Kindersexualität residieren werde. Im Moment residiert hier also eine Briefkastenherstellerfirma.


ich werde mir dann mal einen Testbrief zusenden lassen an leabox.com und die hier nun schon mehrfach geäußerte Adresse.


in wahrheit könnte ich zerplatzen vor Gefesseltsein. ich will dann bedauert werden. getröstet. gestreichelt. dann kann ich die Hand auch nicht wegschieben, was ich sonst sicher tun würde aber in wahrheit nicht will. Ich habe in mir eingebrannt, die Mutter von mir zu stoßen, in einer Art von lebensbedrohender Abwehbewegung,

dieses Trauma ist mir sogar erinnerlich, ich wurde bis zur Atemnot an sie gedrückt, immer wieder und wieder, in ihren und meinen jungen Jahren und ich könnte erst nur röcheln, ich stieß sie später, als sie die Geste machte zu ihr auf den Arm zu sollen, dann regelmäßig von mir weg, was sie irgendwann zur Kenntnis nahm, nicht unversucht, mich trotzdem an sich zu reißen und zu drücken, vielleicht war sie da vorsichtiger, aber da war es zu spät, jede Enge und Nähe war mir zu ihr seitdem verwehrt.

Und nun bringen Sie das mal in einen Zusammenhang mit dem engen Eingeschnürtseinwollen, in seinem eigenen kleinen Kosmos und Universum nur ein sich bewegender atmender Körper zu sein, frei von Armen die umschlingen, nur ganz schmale seile, die freundlich sind und das Atmen zulassen