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Mitteilung von Freno d'Emergenza (24.1.2015 15:27:44):
>>>Ich werde Karriere als BETRÜGER machen!!!

>>>HURRA!
>>>
>>>Blöd wäre ich, wenn ich mehr erzählen würde, hihihi!
>>
>>Lies: Harry Domela: Der falsche Prinz !
>
>
>Ach ich hatte schon mal Karriere als Betrueger gemacht, war aufgeflogen und man hat nur gelacht und gemeint das macht nix. Ab einem gewissen Managementlevel sind eh alle Betrueger und Hochstapler, da faellt man eher auf wenn man ehrlich ist...

In der Justiz ist es genauso. Es wird geschoben und getrickst – und das Volk sieht nichts. Und das ist auch gut so. Dietrich Schwanitz nannte es in seinem gelungenen remake »Der Campus« die »Bank für Gemeinwirtschaft«, im Original von Tom Wolfe »Fegefeuer der Eitelkeiten« heißt es: »Gefälligkeitsbank« und wird von einem Anwalt dem Premium-Mandanten erklärt: man ist umgeben von Fallstricken und Fußangeln, käme keinen Schritt mehr vorwärts, wenn man immer nur vorsichtig und bedacht gehen wöllte – und deswegen erweist man sich Gefälligkeiten. Jeder nutzt jede Gelegenheit, dem anderen kleinere oder größere Gefallen zu tun – egal, ob man sich kennt oder nicht. Man erwartet nie eine konkrete Gegenleistung – aber irgendwann hat man Scheisse gebaut, größere oder kleinere, und guckt sich hilfesuchend um, und siehe da, da kommt einer und deckt kraft seiner Wassersupppe die Sache zu, kehrt sie unter den Teppich, macht sie ungeschehen. Das ist der tieferen Sinn dessen, was man hochtrabend »Kollegialität« nennt. Und wenn man lange genug mitgespielt hat, kann man, wie es bei Wolfe heißt, »Kontrakte« machen. Einen anrufen, und sagen: ich will das und das – egal ob es legal ist, oder nicht. Meistens ist es 100% illegal. Und der sagt dann in 90% aller Fälle: ok, ich mach das für Dich. Und auch wenn er es nicht macht: er weiß von nix.

Das hilft mir bis heute, wo ich raus bin aus dem Geschäft und verarmt. Was meint Ihr, wie ich zum Insolvenzverwalter meiner Wahl gekommen bin ? Und warum der mich 100% in Ruhe lässt und mir jede Bescheinigung ausstellt, die ich brauche ?

»Wir brauchen strengere, klare usw. Regeln !« – Pfeiffendeckel ! Wegen dem viel-zu-viel an Regeln ist es so gekommen, daß man sich auch in der Justiz nicht mehr dran hält, seit langem nicht mehr, seit Jahrzehnten, wahrscheinlich Jahrhunderten. Aber sie machen immer weiter mit ihren »klaren« Regeln ... tja.

Regeln, Normen – die Gesellschaft verhält sich dazu, wie eine Sanduhr: unten interessiert sich niemand dafür, und oben erreichen die Regeln, die Normen einen nicht mehr – in fein differenzierten Abstufungen, versteht sich. Die Queen konnte ohne weiteres ihre unbotmässige Schwiegertochter abmurksen lassen – es krähte kein Hahn zu laut danach, piepste höchstens ein bischen. Nur in der Mitte wird es immer enger und enger, kommt man wirklich keinen Schritt mehr voran, nach links oder rechts, fällt sofort durch den Gulli, wenn was schiefgeht. Und diese Mitte, in der es so eng und bedrückend ist, wo die Leute serienweise Herzinfarkte kriegen, Alkoholismus und so, das ist die zahlenmässige Masse der Gesellschaft: die Angestellten und Sesselfurzer, die kleinen Bosse und Stellvertretenden Dingensleiter, die Massenfach-Absolventen mit Bewerbungstraining, die Sozialversicherungspflichten.

»Die Wurzel von allem Großen heißt Geheimnis« (Kardinal Richelieu nach C.J. Burckhardt)