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Mitteilung von Die Leiche (26.8.2011 11:59:13):
>Peter K. über »Geisteswissenschaftler«

>[zum Original-Text]
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>> Zu meiner Uni-Zeit in den achzigern und neunzigern pflegen wir Juristen und Ökonomen gemeinsam mit den Medizinern, Theologen und Naturwissenschaftler auf die zu diesem Zwecke sogenannten und in Gänsefüsschen zu schreibenden »Geisteswissenschaftler« mit abgrundtiefer Verachtung herabzublicken. Und dabei hatten sie schon längst die Lufthoheit über die Parlamente und Verwaltungen übernommen. Wie dumm wir doch waren !
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>Das mit den Theologen hält mich vom Pluspunktgeben ab. Warum ausgerechnet mit Theologen?

Das tertium comparationis war für uns der Anspruch des Studiums – die geradezu unglaublich geringe Menge an Wissen, mit denen ein »Geisteswissenschafter« auskommt, der unglaublich niedrige Grad an materieller Bildung, der für die Qualifikation zum Intellektuellen ausreichend ist – wobei zugestanden werden muß, daß Juristen und Mediziner sich häufig als katastrophale Fachidioten gerieren, die ausserhalb ihrer Disziplin keinen Buchstaben lesen und keinerlei geistige Interessen zeigen.

Im wesentlichen ist es die Arroganz des fleißigen Paukers – alle »anständigen« Studiengänge verlangen enorme Lernleistungen von dem Adepten, bevor es ihm gestattet wird, den Mund aufzumachen. »Geisteswissenschaftler« jedoch erwerben ihren Durchblickerschein regelmässig schon während der ersten beiden Semester.