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Mitteilung von Schmidt (19.1.2013 18:46:13):
>>Gedankenlautwerden

>>Lise sieht Gedankenlautwerden als massive Störung an und nicht als Verbundenheit. Aber sie ist neunzehn. Und redet erschreckend genau ihren Eltern nach. Mit den Eltern habe ich seit nun etwa fünfzehn Jahren keine echte verbindung mehr, da ist irgendwann etwas zwischen uns zerbrochen, ganz unbemerkt, ich darf das nicht bewerten obwohl ich gar nicht weis was sie damit meint. Es hängt damit zusammen das wir keine gemeinsame Sprache mehr haben.
>
>Wodurch könnte eine gemeinsame Sprache entstehen?
>Das sehe ich überhaupt nicht, ihre Sprache ist viel zu formelhaft geworden

Mir wird zunehmend mehr der Mund verboten. Das begann als die Kinder in einem verstehfähigen Alter waren. Mutter und Vater waren damals sehr involviert in verschiedenen Psychogruppen und sie kamen auf die Idee, ich könne einen Stoff namens Extasy für sie herstellen, der war wohl gerade in, in der Szene. Lise schüttelt nun den Kopf. Das will sie nicht hören.
>
>Ich spüre Lise ganz deutlich :)
>
>>Das ist doch bestimmt eine literarische Erfindung. Nein Mädchen, das sind exakt die Tatsachen. Ich meine, wir waren echt befreundet, ich habe ganze Samstage lang deiner Mutter bei der Formulierung ihrer Diplomsozialarbeit geholfen, sie war eine sehr verunsicherte junge Frau, ganz im Gegenteil zu heute wo sie ihren Sermon perfekt herunterbeten kann. Deine Eltern standen mehrmals kurz vor dem auseinandergehen und haben ihre Streitigkeiten lautstark in meiner Mainzer Wohnung ausgetragen, das war mir sehr unangenehm, aber ich habe es ausgehalten. Ich habe beide ja gemocht.
>
>Was hast du besonders an ihnen gemocht?
>Ich mochte, daß sie mich für mein »illegales Treiben« nicht verurteilt haben und daß sie trotz heftigem Streit beieinanderblieben


>>Und dann kamen sie mit der Idee, wohl weil ich erzählte das ich für mich persönlich einige Drogen synthetisiert hatte, das ich für sie eben jenen oben genannten Stoff herstellen könnte. Ich will diesen heutigen Brief nur mal damit abschließen: Diese synthese hat mich einige Samstage und Sonntage Arbeit außer der Reihe bedeutet und war auch nicht ganz ohne Risiko vielleicht doch erwischt zu werden. Aber ich habe es getan, auch mit gutem gewissen, denn ich habe sie beide ja gemocht und ihnen vertraut. Ich habe auch in den Jahren in denen wir uns entfremdet haben immer wieder Vorstöße unternommen mich anzunähern, kleine Päckchen den Kindern geschickt, nichts unternommen daß die Kinder von unserem Mißverhältnis erfahren, und nun kommt das Wichtigste: Ich habe Michael um einen ganz ähnlichen wenn auch in der Dimension ewas kleineren Gefallen gebeten. Nämlich mir ein normales, verschreibungsfähiges Medikament zu besorgen. Er hätte ein wenig seine nicht unerheblichen Schauspielkünste bemühen müssen, den Arzt ein klein wenig belügen, er hatte zwei Jahre Zeit dafür, dann kam er zurück und sagte, ich kann das nicht. Auch von dem versuch, das Medikament im Internet zu bestellen wurde mir nichts mehr berichtet. Sie sagen, sie müssen sich vor mir schützen. Sie stellen sich auf keine Seite wenn der Marcel plötzlich zwei Klaviere besitzt und zudem neuntausend Euro aus meinem Grundstücksverkauf kassiert hat. Sie fahren in Sommerurlaub während ich obdachlos in meinem Garten sitze und vor lauter Panik keinen Schritt heraus wage.
>
>Bist du im Moment obdachlos?
>nein

>>Sie erziehen ihre Kinder so perfekt das diese, grade mal neunzehn geworden mir ebenfalls das Maul verbieten wollen.
>>
>>Ihr, mit euren Gebetsgesten in eurer Kampfsportgruppe, ihr seid einfach nur zum Kotzen. Und Du bist eine kleine Fotze die glaubt die Weltweisheit gefressen zu haben. Stell Dich in die Ecke, husch husch...