?  
  Hoch: [8]
Links: [4]Liste: [5]Rechts: [6]
Runter: [2]
Mitteilung von Freno d'Emergenza (5.5.2015 21:54:38):
>>>>>>>>>>>>>WIR MACHEN DEN BLASTER ZUR AUSGANGSBASIS EINER NEUEN RECHTSRADIKALEN BEWEGUNG!!!

>>"Wer schweigt gegenüber Intoleranz macht sich schuldig."
>>
>>Hihi ... da haben wir ihn wieder: den letztlich auf dem französischen Existenzialismus (Sartre, Camus) beruhenden Totalitarismus – der genau die Voraussetzungen schafft bzw. erhält für ein III. Reich 2.0 ! Es ist ein fataler Irrtum, zu glauben, der böse Feind der Menschheit stünde rechts.
>
>"Camus ist perdu, aber Sartre hat sich besser vermarktret!" (Die Simpsons, deutsche Synchronfassung circa 1993)
>
>Ich sehe das übrigens nicht, dass Sartre Vorraussetzungen für irgendwas geschaffen hätte, schon gar nicht für einen Totalitarismus von links. Der Mann war im Grunde ein Schaumschläger in der Tradition von Schopenhauer, Kierkegard, Heidegger (der von Sartre nicht umsonst sehr geschätzt wurde), später dann die Poststrukturalisten, und heutzutage der allerunsäglichste von allen, dieser Bernard Henri-Lévi. »Der Ekel« ist als Buch über die erste Hälfte ganz gut, aber uff, »Das Sein und das Nichts«... Also nein, das ist unlesbar. In der »Welt als Wille und Vorstellung« sind wenigstens ein paar gute Zoten drin, »L'Etre et le Néant« ist aber einfach nur sterbenslangweilig. Im Grunde war dieser Kerl meiner Meinung nach vor allem daran interessiert, soviele Frauen wie möglich ins Bett zu zerren, und da er ein kleiner hässlicher Gnom war, hat er es eben auf die Intulektuellenschiene gemacht: bei manchen Weibern fruchtet das ungemein!

Ich beziehe mich nicht auf Sartre im Speziellen sondern auf die philosophische Richtung im Allgemeinen, wie sie in der Vorrede vom »L'homme révolté« Ausdruck gefunden hat: daß jedes menschliche Verhalten direkt oder indirekt in einen Mord münde, woraus eine völlig irrsinnige Hypertrophie der ethischen Verantwortlichkeit des Individuums erwächst: nämlich für »überhaupt alles«. In den Glossen der wohlgesinnten SA-Männer Version 2.0 zu Deiner Rechtsradikalismus-Sa(r)tire ist das auch sehr schön erkennbar geworden: wer schweigt, macht sich schuldig. Diese Haltung impliziert eine great unifying theory, die es schon rein logisch nicht geben kann – der berühmten Gödelschen Unvollständigkeitssätze wegen, die man v.a. von Seiten der Linken am liebsten garnicht erst ignoriert. Dabei heraus kommt eine Art Menschenrechtstheologie als Rechtfertigung für jedwede Schuftigkeit, wie sie auch die christliche und islamischen Theologien waren und sind: Inquisition, Dschihad, Gulag und Holocaust unterscheiden sich insofern nur marginal.

Jeder Mensch wird von diesen Ideologien total in Anspruch genommen, einer totalen Verantwortlichkeit unterworfen – und das mündet, frei nach Camus, früher oder später in Konzentrationslagern und Massenmorden: weil alldies nicht nur eine Rationaliserung für psychotische Massenmörder bietet, sondern vor allem auch jenem Millionenheer williger Vollstrecker das Gefühl vermittelt, daß man doch nur seine Pflicht tue, so schwer sie einem auch fallen mag.

Waidas »Dantons Tod« beginnt mit einer bezeichnenden Szene: ein Kind muß nackt auf kalten Steinen stehen, weil es die Erklärung der Menschenrechte nicht richtig deklamieren kann – es brauchte nur ein Vierteljahrundert von der Virgina declaration of Rights bis zur Guillotine, die nichts anderes war, als die Betaversion der Gaskammer. Amen !