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Mitteilung von Schmidt (26.9.2019 14:57:14):
>>>>>>Vorbei die Zeiten etwas längerer Geschichten

>Matthias?
Ja. Ich fand letzte Woche elf 16mg Tabletten Candesartan auf dem Parkplatz Rewe Sonnenbergerstraße. Ich meine manchmal im zähen Schleim der Speiseröhre zu ersticken, seit zwei Jahren nehme ich (vom Notarzt verschrieben morgens zehn Milligramm Lisinopril). Ich habe nun gestern am Abend zum ersten Mal sechzehn mg dieses Fundes eingenommen. Erst würde ich nervös, auch weil ich das ganz alleine entschieden hatte, doch dann überkam mich ein Wohlgefühl wie ich es seit Jahren nicht mehr kenne. Jetzt bin ich wieder in einem Dilemma. Zumal ich auch noch täglich rauche, ein Päckchen pro Woche und mindestens zehn Gramm Braungrünes orientalisches Harz, teils in Plätzchen. Ich erwähnte das einmal beim Amtsarzt, der war aber nur scharf darauf herauszufinden wer mir das besorgt, was ich nicht bereit war zu erzählen. Er entließ mich mit den Worten, so wenig wie möglich davon zu benutzen. Ich halte diese Vermischung von ärztlicher Tätigkeit mit der Meldepflicht bei Drogendelikten für nicht förderlich eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen. Jedenfalls hat es mich bisher gehindert mehr das Gespräch zu suchen. Ich könnte jetzt sagen, das ist mir sowieso alles egal. Ich rede mich um Kopf und Kragen sagte mein Betreuer den ich insgeheim ablehne, aus niederen genetischen Gründen, und weil er bei der ersten Verabredung die ich nach Jahren mit ihm traf um mich bei der Tafel vorzustellen, nicht auftauchte und sich dafür weder entschuldigte noch eine Erklärung abgab. Außerdem erinnert er mich an den Bruder meiner Schwägerin den ich zwar nie gesehen habe, es aber seiner Stimmfärbung nach möglich wäre. Ich vertrage diese Stimmfärbung nicht. Etwas dunkel und besorgt klingend aber hinter dem besorgt klingt sofort das eigentlich ist mir das alles völlig scheißegal, sieh zu wie du zurechtkommst, du bist doch hier der Doktor, du wirst schon wissen was du tust. Freundlich war er aber immer. Manche seiner Unverschämtheiten sind mir erst später aufgefallen. Er sieht unglaublich gesund aus, volles Haar, gute Körperhaltung, ich sagte einmal, ich muss zum Arzt, mich untersuchen lassen, weiß aber nicht wohin, zu wem, traue mich nicht, meine ganze Geschichte lastet auf mir, dieses ganze Aufsammeln von der Straße über Jahre hinweg, das klingt alles so unwahrscheinlich, ist aber genau so gewesen, und was antwortet er, »ich geh auch nie zum Arzt«. Meine Mutter hat mich immer an der Hand genommen und zum Arzt geschleppt wenn's nötig war. So bin ich wohl auch heute noch gestrickt. Ich kann mir nicht vorstellen daß ein Mann, es sei denn es ist einer meiner Brüder, mit mir zum Arzt geht. Ich will einen Zeugen der meine Version der Geschichte bestätigt, schlimm ist für mich als unglaubwürdig zu gelten. Ich unterstelle das es Personen gibt die die Dimension meiner Geschichte ahnen und genau darauf abzielen. Der Schmidt erfindet gerne mal was hinzu. Das ist falsch. Eine hinreißende Koinzidenz. Kein Meer ist so wild wie die Liebe. Ein Festival der Liebe soll unser Leben sein. Draußen gibt's nur Kännchen. Ich will einen Zeugen wenn ich mit Ärzten spreche. Der Betreuer hat sich zumindest als partiell unzuverlässig erwiesen. Außerdem macht er seltsame Bemerkungen die er nicht weiter erklärt. Ich solle zum Hugendubel gehen. Dort würde ich Hilfe finden. Er hätte mich gerne gerettet. Er oder ich würden Schuld auf sich laden. Er ginge jetzt zur Bank. Dann sein Doppelgänger, sein Satz, er werde dafür sorgen daß ich in Würde mein Gras rauchen könne, nachdem ich ihn zum ersten Mal seit Jahren in meine Küche einen Blick habe werfen lassen wo er den auf dem Tisch aufgehäuften großen Haufen entleerte Marihuana-Kippenreste sah die offensichtlich von der Straße stammten und ich erklärte ich Betriebe diese Sammeltätigkeit seit mehr als zehn Jahren und ich habe die Absicht dies auch der Richterin mitzuteilen und zu zeigen die mich wohl besuchen wird. Er hätte mich mitten während ich diese Plätzchen aß der Familienrichterin vorgeführt, ich kam freiwillig mit nach anfänglichem Meckern über den unangekündigten frühen Überfall, machte aber einen guten Eindruck, also einen normalen Eindruck, sah es quasi als Aufgabe mich anständig zu benehmen trotz Haschplätzchens, das gelang mir auch, nur leicht irritierte mich die Abschlussbemerkung der Richterin, sie würde mich dann in zwei Jahren bei mir zu Hause besuchen. Das steht nun bald an.

Ich habe Angst vor dem Kraftverlust. Manchmal macht mir schon eine simple Lebensmittelverpackung Schwierigkeiten. Ich spüre eine sehr große versteckte Wut in mir. Wut nicht ernst und wahrgenommen zu werden. Ich habe eine ungewöhnliche Biographie. Der Richter vor der Richterin der mit dem Amtsarzt über mich verhandelte und sagte, wir können auch gleich sieben Jahre machen, sagte, wenn Sie nicht so gut erzogen wären würden wir uns gar nicht mit ihnen beschäftigen. Meine Hauptwut besteht darin, das ein seit Kindheit begeisterter Chemiker, der zugegeben in einige Fallen seiner Profession getappt ist, keinerlei Anstellung und Nützlichkeit findet. Ich glaube auch meine sexuellen Abschweifen sind ein Symptom dieser Wut. Wenn schon nichts nutz, dann wenigstens versaut. Da bin ich wirklich schizophren, das habe ich seit immer seit ich ejakulieren. Vorher ist es völlig anders als danach. Davor bin ich zu jedem Unsinn und Experiment bereit und danach finde ich das vorige Verhalten dermaßen absurd das ich mein ganzes Fesselgedöns am liebsten in die Tonne kloppen würde. So hab ich dann auch meine große Playboy-Sammlung in die Papiertonne geworfen. Meine Erfahrung sagt mir aber, das ich solche Aktionen später bereue und irgendwann doch wieder meine Utensilien, derzeit ist es eine Brustklammer deren Verbindungskette an einem fest sitzenden Ballknebel mittig befestigt ist und so eingestellt werden kann das jedes leichte Aufbäumen des gesenkten Kopfes an den Nippel zerrt. Ich finde es wundervoll und das weiß ich nun.