er redet von irgendwelchen leuten die ich nicht kenne und nennt sie alle beim vornamen. gelegentlich sage ich zu ihm, du hast da irgendwelche leute erwähnt, die du alle mit Vornamen nennst und ich weiß gar nichts über sie, ja, das sind sehr interessante leute ganz süß, sagt er dann, ganz liebe leute sagt er, die eltern von, und ich frage dann, auch weil sie ja den ganzen Abend anscheinend zusammen gesessen haben, er und diese ganz lieben Leute, und was macht der Mann Beruflich, oder was hat er gemacht, und dann sagt er, Du, das weiß ich jetzt gar nicht, also er dutzt diese leute, er sagt, die sind ganz süß und löieb, und er hat einen ganzen Abend mit ihnen zusammen gesessen, aber er weiß nicht was sie beruflich machen oder gemacht haben. Das war eigentlich Rosis erste Frage nach der Vorstellung. Egal. Er war noch nie gesprächig. Man mußte ihm schon immer die Würmer aus der nase ziehen. Dem anderen sowieso. Und, hast Du dein Klavierstück dort vorspielen können. Nein, oder ja, aber es hat niemand wirklich zugehört, darauf kommt es mir auch nicht an, ich genüge mir selbst. Er sagt tatsächlich er genüge sich selbst wenn er Klavier spiele und er könne das Publikum völlig ausblenden. Ich glaube ihm das nicht, wiederspreche aber nicht. Ich mache den Versuch, kennst Du das nicht, du Spielst ein wenig, eher ein paar Klimpereien, und das Publikum im Hintergrund plaudert, und dann gelangst du an eine wohlbekannte und sehr schöne melodie und diese gelingt Dir auch vom ersten Ton an und du spürst wie wundervoll du nun gerade spielst und mit diesem ersten Moment in dem du wirklich in der Musik bist verstummt das gesamte HIntergrundgespräch und du hast die gesamte Gruppe die dir mucksmäuschenstill zuhört, und das kannst Du ausblenden?? frage ich ihn, also entweder kennt er diese Situation nicht oder er lügt, das kann man nicht völlig ausblenden, also ich kann es nicht, es erschrickt mich sogar zutiefst, dieser Moment wo sie Dir alle zuhören, das ist wie eine gefangennahme, jeder winzigste Verspieler ist tödlich, und so ist es dann auch immer wieder geschehen, ein paar Sekunden dauert das Wunder des Zuhörens der Gruppe, ein paar Sekunden spielst Du wie ein Gott deine Melodie und alles, wirklich alles stimmt, und dann ein ganz banaler böser krummer Fehler, und sei es nur ein winziges verzögern des Taktes der punktgenau hierher und keine hundertstel sekunde später, das alleine genügt um das Publikum wieder ins Schwatzen und zur Aufmerksamkeitsabwendung zu bewegen.