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Mitteilung von Matthias Schmidt (22.3.2023 11:13:33):
SElbstzerstörung

Roman von Matthias Schmidt

1.Kapitel
Sich kriegsuntauglich machen

Bei Oma , mit sechs, sah ich Bildbände mit hakennasigen menschen die ich durchblättern sollte, ich weiß auch nicht warum

es wurde viel von krieg erzählt und daß man einfach genommen wird von der regierung gegen den willen muß man soldat werden und nur wer schwer krank sei oder dem ein bein fehle, und selbst der würde noch auf der schreibstube eingesetzt

ich dachte sehr viel nach über wie man sich selbst zerstört, ich dachte sehr viel darüber nach als ganz kleiner junge

tut mir leid das geht nicht


ich träumte wieder von dieser Beerdigungsgesellschaft im Haus das Vater baute das jetzt dem empathiebehinderten gehört es war nachts, ich trat gegen die tür und lauter edel schwarz angezogene bewegten sich fast lautlos durch die räume, ich kam mir deplaziert vor, wollte die schwitzende hand nicht geben, versuchte in französisch zu erklären warum ich die Hand nicht geben wollte, mir fiel das wort schwitzen auf Französisch nicht spontan ein, ich behalf mir mit, mangelnder durchblutung, eine dürre alte kleine schwarze dame betrachtete meine hand und murmelte da muß aber jetzt schnell mal eine fachklinik ran, ich floh. der traum war aus.

jetzt sthet der elektriker im Hof. Das sind die leute die mit dem Saugstauberrüssel einmal über deine Rauchmelder fahren um dann eine wartung abzurechnen. dazu müssen sie natürlich in die Wohnung. Ich verhalte mich so still wie möglich. Das Wasserlaufenlassen für den Kaffee das haben die gehört im Untergeschoß. Diese Dauerbewachung, man gewöhnt sich selbst nach zwanzig Jahren nicht daran.

ich habe mich im Traum von den beiden Jüngsten verabschiedet. Es geht nicht mehr. ich kann nicht mehr so tun als sei alles in ordnung. Die schreiben zurück als wären sie ein Bot. da ist nix persönliches mehr. Sicher hören sie auf irgendeinen Psyschologen statt auf ihr herz. ich hab ihnen mein herz ausgeschüttet. Nun liegen die Laachen meines herzens in breiten großen Flächen auf ihren kleinen beschissenen elektrogeräten und warten der Löschungen , der angriff auf kunstwerke ist definitiv der falsche weg, ein piep ein lauter piep hat sich dazwischengeschaltet, die elektriker spielen mit Pieptönen, ich ertrage nicht daß sie mir hier in die wohnung akustische signale einpflanzen wollen, akustische Signale die auch noch von außen bedienbar, so daß jeder zwischen meine Klaviertöne dann ein akustisches Signal senden kann, ich ertrage das nicht, diese Einmiscungen von außen, sie kommen immer nöher näher auf der Treppe, ich muß gleich scheißen, ich ertrage es nicht wenn sie vor meiner dünnen tür stehen und mir akustische signale einpflanzen wollen und ich muß gleich kacken, ich ertrage das alles nicht und ich will das nicht, diese akustischen belästigungen von Leuten die sich nahe immer näher kommend auf der Flurtreppe zu schaffen machen die immer näher kommen immer näher und nie weiß man wann und ob und man zittert und harrt und harrt und sie quälen mich damit daß sie ohne vorankündigungen immerzu da sind und nie weiß man wann und es ist denen doch alles scheißegal die machen nur ihren auftrag, ich kann das nicht, ich hör auf jetzt, ich leg mich wieder hin, ich muß schlafen, ich muß das alles wegschlafen, aber erst muß ich kacken, ich will in ruhe kacken können ohne das vor der dünnen tür der Elektriker steht und mir eine akustische scheiß in die tür einbaut, die haben scharf gepiept, zweimal, ich hab das genau gehört, kann man einen Mann nicht in Ruhe

gestern war frühling