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>>> Was das Gegenteil von »Rechtspfleger« ist, will der Blaster von mir wissen. Dabei weiß ich noch nicht einmal, was ein Rechtspfleger ist geschweige denn wie er funktioniert bzw. sein Gegenteil.
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>>> Ich denke, das ist so ein wahnsinnig wichtiger, völlig überflüssiger Beruf in irgendeiner Behörde. Die Leute da sind unglaublich engagiert und sehr beschäftigt, helfen einem aber auch bloß nicht weiter. Danke – googeln kann ich selbst.
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>>Hi Babe !
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>>Rechtspfleger sind der mittlere Dienst der Justiz – sie stehen zwischen den Richtern und den reinen Bürokräften. Auf die Rechtspfleger – eine Erfindung der Nazis, wenn ich mich recht entsinne – hat man im Laufe der Zeit immer mehr ursprünglich richterliche Funktionen deligiert, und der Beruf ist alles andere als überflüssig.
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>>Die Rechtspfleger leiten zB das gesammte Registerverfahren – die Eintragungen und Änderungen von Vereinen, GmbHs, Aktiengesellschaften usw. Vorstand einer AG oder Geschäftsführer einer GmbH ist, wer als solcher im Handelsregister eingetragen ist. Das ist natürlich ungeheuer bedeutsam. Wenn der Rechtspfleger da einen Fehler macht, kanns Milliarden kosten.
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>>Die Rechtspfleger leiten auch die gesammten Zwangsvollstreckungsverfahren, zB die ungeheuer komplizierte Zwangsversteigerung von Grundstücken.
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>>Richter werden in diesem Bereich nur tätig, wenn jemand gegen die Entscheidungen der Rechtspfleger ein Rechtsmittel einlegt.
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>>Das waren nur so ein paar Beispiele.
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>>Für die Ausbildung zum Rechtspfleger braucht man ein phantastisch gutes Abitur, mit dem man auch einen Medizinstudienplatz nebst Stipendium bekommen würde, dauert 3 Jahre und ist recht intensiv. Sie sind in aller Regel topfitte Juristen auch über den Tellerrand ihrer Ausbildung und ihres jeweiligen Einsatzes hinaus – und kennen vor allem auch alle Schleichwege, sind Profis in den Arkana der Justiz.
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>>Als Anwalt ist man gut beraten, die Rechtspfleger voll als Kollegen zu aktzeptieren, und nur ja nicht als »Volljurist« von oben auf sie herabzuschauen. Das kann sich ganz bitter rächen, ebenso wie ein gutes Verhältnis zu den Rechtspflegern die Arbeit ganz ungeheuer erleichtern kann.
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>Wenn Dich die »Arkana der Justiz« interessieren sollte, empfehle ich mal die deutsche Justizsatire schlechthin:
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>Herbert Rosendorfer: »Ballmanns Leiden – oder: Lehrbuch für Konkursrecht«
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>Das Buch ist von 1980, also natürlich etwas veraltet, aber in seinen Grundzügen stimmt alles noch heute. Es ist auch zum Totlachen – auch wenn sich die dollsten Pointen erst dem erschließen, der mal hinter die Kulissen der Justiz schauen durfte: auch der juristische Laie lacht sich schief und schepp.
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>Allgemein wird in Juristenkreisen die akribische Schilderung des Ablaufs einer gemeinsamen Mittagspause in der Landgerichtskantine, wahrgenommen durch 3 – in Worten: drei – Rechtspfleger als der absolute Höhepunkt des Buches angesehen.
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>Antiquarisch für 1-2 Mäuse zu haben ! Ich habs unlängst von meiner lieben Hildburghäuser Buchhandlung geschenkt bekommen – meine Exemplare habe ich immer wieder verschenkt.

ach, schnuckelchen, du wirfst perlen vor die säue. obwohl ich zugeben muss, dass mich das thema schon reizt. allerdings möchte ich es in klingende münze verwandeln. ein grund mehr, noch mal bei der uni einzuchecken und jura für übersetzer zu belegen. DAS ist nämlich neu im bachelorstudiengang. dann könnte ich mich auch mal auf verträge einlassen. verträge und urkunden...

wie es aussieht, fangen die jetzt an, die ausbildung etwas wirklichkeitstauglicher zu gestalten.

ich wurstele aber vorerst weiter so für mich hin und genieße den sommer als scheinselbstständiger. im herbst, wenn das wetter wieder kacke wird, suche ich mir ein sozialversicherungspflichtiges bratkartoffelverhältnis auf teilzeitbasis, und wenn ich dann noch will, gehe ich zurück an die uni und schreibe die vier klausuren, die noch fehlen zum bachelor. ich danke dir aber für die literaturtipps – das hilft mir mit sicherheit weiter.