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Mitteilung von Christine (26.6.2015 20:56:26):
>>>>>>>>>An die zwei Wanderbrüder

>>>>>>>>magst du den text zerhacken?

>nett mit Ihnen...
>mach dein Ding....
>wars das mit uns ?

ich bin mir selten sicher, wen du mit deinem ins weltweite gesprochene wir meinen könntest, zumal ich deine situation nur bruchstückhaft ahne.

>wenn ich dagegen nicht rufen kann und zu zittrig bin winzigste Tasten zu drücken und die anderen zu besoffen sind um nachts ans telefon zu gehen..

ein telefon?

>die angst wird wohl bleiben
>ich stelle mir immer alles so schön vor
>seltsames Radiodings da

ich hab die illusion, zusammenhänge leichter zu erfassen, wenn ich etwas höre. aber sobald es konkret wird, muss ich erkennen, dass mein vertrauen in mein gehör unbegründet ist. heute zum beispiel habe ich wieder mein blutbild vor dem aderlass bestimmt bekommen. und schon wenn ich mcv höre, muss ich es sofort von mch abgrenzen, als ob das hörende unterscheiden von H und V schwerer ist als die vertikalen, horizontalen und diagonalen striche von H und V voneinander abzugrenzen – das eine der gehalt innerhalb des erys, bei dem ich mich nur zögerlich entschließen kann, es mit konzentration gleichzusetzen, das andere das volumen der zelle. allem anschein sind die erys größer und hohler geworden. was das bedeutet, ob sie sich nun mehr ferritin einverleiben werden oder ob sie es gar nicht fassen können, weil ich vielleicht einen folsäuremangel züchte, sodass das eisen weitgehend ungefiltert die dünndarmwand passiert? ich weiß nicht mal, wodurch folsäure das eisen bei der resorption verändert, ob es krebsscherenartig zupackt ... und wenn, warum wird es dann bei eisenmangel als folicombin mit eisen kombiniert eingesetzt? es ist alles so verwirrend, dass mir bloßes hören nicht genügt.

>da hätte es dann weitergehen müssen, irgendwie, mit zweisamkeit, und leichter Arbeit, sowohl etwas körperlich wie auch ein klein wenig intellektuell,

du hattest dich nach daheim gesehnt, hatte ich zu lesen geglaubt, ohne dass ich begreife, was daheim für dich ausmacht, welche rituale so beschaffen sind, dass sie dich auch in münchen tragen.

>mein selbstgeschaffenes Chaos ... Einen Notarzt hab ich hier nur ein einziges Mal anrücken lassen ...

per telefon? oder hatte deine nachbarin ihr hörgerät eingesetzt?

>ich hatte das echt nicht geplant

dafür war es aber erstaunlich aufwendig

>machte ekg ... unregelmäßigkeiten

ist die qt-zeit verlängert? durch das risperdal könnte das sein. sport wäre gut. aber das weißt du selbst.

>sowas haben sie sicher nicht alle Tage, einen Gefesselten befreien, sie lachte und meinte, was glauben sie was wir alles zu sehen bekommen,

wenn es irgendwas gibt, was noch gleichgültiger sein könnte als irgendeine bühne ... vieles ist so gar nicht sichtbar, zumal dein gegenüber meist selbst in gedanken ist und nur wahrnimmt, was da ausschnittweise in den eigenen film passt. er/sie sieht dich sowieso ständig in irgendeiner reihe – »seinen« fällen, resp. seiner erfahrung.

>die ärztin in der Klinik notaufnahme war völlig demotiviert, da machen wir halt mal ein paar stunden monitoring, nur diese Wworte habe ich im Ohr,

was hätte sie tun sollen? mit dir gemeinsam einen roman schreiben über das gefesseltsein ungebundener, selbst angekettet an eine zugekackte rettungsstelle?

>neben mir lag eine Frau die kleine Mengen Kot verlor,

war er portioniert, resp. gestückelt fest pralinös? wie roch er? hat sie verraten, was sie vorab zu sich genommen hat? oder wäre ein derartiges gespräch angesichts des dunstes zu intim gewesen?

>durch einen halbdurchlässigen Vorhang getrennt,

inwiefern halbdurchlässig?

>in der Aufnahme Schnapsleichen,

erdig ... ich hasse den geruch zerfressener bauchspeicheldrüsen

>sie brauchen gar nicht zu glauben das sie sich jeden Tag besaufen können und dann einfach immer wieder hier aufgenommen werden, die Worte im Ohr,

wenn fluchen helfen würde, wäre sie vielleicht tatsächlich fünf minuten allein

>Ich sagte, diese Anfälle kommen einmal im halben Jahr, dann schmiss sie mich raus am Abend ich kann sie nicht hier behalten, ein halbes Jahr, das geht nicht, wir können kein Halbes Jahr Monitoring machen nur weil ihre Anfälle so selten sind.

oh, du wolltest tatsächlich ein langzeit-ekg? der übergang ist mir grad etwas zu schroff – vom sichfesselninderpampa zur langzeitüberwachungaufintensivstation. das ist mir zu bizarr. so viel mensch sehe ich nicht mal in meinen grellsten halluzinationen daheim, dass ich intensivstation nicht spätestens nach fünf minuten zumal bei fortlaufendem monitoring hinter mir lassen mag. was machst du mit all den informationen postum? so schnell lassen die sich doch gar nicht wieder vergessen. noch dazu wenn du anderen die deutungshoheit überlässt.

>Ich empfehle ihnen zu Doktor appel oder Hirsebrei hier im Haus zu gehen, ich hab den Namen vergessen, ich bin hinaus, in den Schnee, in die Winterlandschaft, mit meiner großen weissen Tüte mit der Aufschrift Patienteneigentum, ich hatte vorher ein paar Sachen zusammengepackt, und bin zehn Kilometer quer über die Felder gelaufen, ohne dicke Jacke, zurück, in mein Loch, einsam, klein, geschlagen,

geschlagen? um gottes willen, sie traut dir kompetenz in sachen selbst zu und du ordnest das als fehlenden sieg ein?! wahrscheinlich hast du einfach die geschlossene zu selten von innen erlebt.

>ich hab mich eine zeitlang an Dir festgehalten, sei du mir auch nicht böse.

wen meinst du? mich? an mir festgehalten? wenn du mich siezt, meinst du festhalten? ich begreife in den seltensten fällen, welche buchstabenfolgen in der lage sein könnten dir in einem konkreten moment wenigstens kurzzeitig halt zu suggerieren. dazu sind die telefonate mit deinem bruder und deiner schwägerin einfach nicht geeignet, durch die ich bislang lediglich weiß, dass sie dich lieben, genau so, wie du bist. und das schon immer. aber das war mir schon vorher klar. dazu brauchte ich nicht erst das bild sehen. lass dir nur alle zeit der welt, bis du präzisierst, wen du wann wo womit meinst. bleib putzig.