?  
  Hoch: [8]
Links: [4]Liste: [5]Rechts: [6]
Runter: [2]
Mitteilung von Höflich, der Gerechte! (8.9.2017 23:21:16):
>So will ich euch vom Höflich erzählen

>Es war zur Vesperzeit als ich mich in einer Gaststätte wiederfand. Ich wollte eine Brotzeit abhalten als ich lautes Gerede aus dem Nebenraum erhörte. Neugierig wie ich bin begab ich mich also zu diesem Zimmer und dort erspähte ich sein Antlitz zum ersten mal. Er saß dort mit einem Krug Bier in der Hand lauthals am lachen – von einer Menschentraube umringt. Zuerst dachte ich es müsse sich um einen beliebten Lokalpolitiker vom Schlage eines Edmund Stoiber handeln, da alle Menschen um ihn herum eine scheinbar demütige Haltung eingenommen hatten und seinen Ausführungen Andächtig zu lauschen schienen. Niemals werde ich seinen irren Blick vergessen – dieser stolze und erhabene Ausdruck, der durch seine stählernen Augen verdichtet wurde die alles zu zerschneiden scheinen. So endete er gerade seine Ausführungen mit den Worten »So habe ich die Gedärme meiner Feinde herausgerissen und trage Sie heuer als Krawatte. Ja sehet meine Krawatte. Von Feinden bekleidet, von jedem beneidet!«
>Und sofort brachen er und seine Gefährten wieder in ein jähes Lachen ein.
>
>Und dann erfasste mich sein Blick und es ward mir als wenn mich tausend Dolche durchstossen würden, dieser stählerne Blick dem man sich nicht widerstzen kann.
>
>"Wer ist denn dieser Fremdling dort? Bringt ihn zu mir!" dröhnte seine durchdringende Stimme. Sofort hatten mich 4 Mann an den Armen gepackt und zogen mich zu seinem Tisch. Wie hypnotisiert ließ ich mich ziehen, unfähig einen eigenen Gedanken zu fassen.
>
>"Gebt ihm ein Bier!" schrie er in die Runde. Sofort wurde mir ein Krug Bier von mehreren Händen gestützt zum Munde geführt. Wie nach einem göttlichen Drehbuch geleitet trank ich begierig das Bier – wohl spürend daß hier jede falsche Handbewegung – ja jeder falsche Atemzug mein letzter sein könnte. Als man den Krug von meinen Lippen wegzog und mir noch die Reste das Kinn hinunterliefen erhellte sich sein gesicht und er begamm wieder mit einem lauten Gelächter. Da wurde mir klar daß ich den König der Welt getroffen hatte. Ich begann noch am gleichen Abend den monumentalen Schrein zu errichten der für die nächsten 4000 Jahre das zentrale Heiligrum seiner Bewegung sein sollte.

HARR! Das war ein denkwürdiger Tag! Danke für diese herrlichen Erinnerungen! Ich muss hierzu einige Ausführungen machen:


just am frühen Morgen dieses Tages bin ich aus herrlichen Träumen auferwacht. Schweißnass habe ich mich geschüttelt und mich ersteinmal in einen güldenen Eimer übergeben, denn im Schlaf sprach ein alter Freund von mir. Seine Worte bewegten mich wie der Wind die Weiden in der Bucht des alten Reiches Furtzistan, am Scandal Point. Ich sah mich in einer blütenüberdeckten Wüste, nach Schnaps lechzend, für den ich wie ein Wahnsinniger alle Blüten mit bloßen Händen hinwegsenste. Ja, unter dem Sand, hinter den Dünen, liegt der Schnaps!!! Ich grub und grub und grub! Nach nur 46 Stunden stieß ich auf eine sprudelnde Wasserquelle. Ich spie aus vor Entsetzen: »WASSER! IEEEEEEHHHHH!« Und dann, haha! Ein paar Idioten in wallenden Gewändern kamen angerannt, »WALLAH, WALLAH, WASSER, WASSER! ABU HÖFLICH HAT WASSER GEFUNDEN!«. Wie die Irren stürzten sich die Typen auf das Loch, das ich, auf der Suche nach Schnaps, fünf Meter tief tagelang in den Dünen ausgehöhlt hatte. Ihr Treiben war verrückt, ja, sie waren von Sinnen. Ich schrie: »JA SEID IHR DENN BLÖD! DAS IST KEIN SCHNAPPS, DAS IST NUR WASSER, WASSER, DES TEUFLISCHSTEN ALLER TEUFEL ERFINDUNG! WEG MIT EUCH, IHR VERSÜNDIGT EUCH! RISKIERT ES NICHT, DASS DAS WASSER EURE LIPPEN BENETZT« Aber: es gab kein Halten. Die Irren fielen über die Wasserquelle her wie die Hunde und ich weinte bittere Tränen. »Habe ich euch nicht gelehrt, was es heißt, zu trinken... ach, der Prophet gilt in seiner Heimat nichts...« Dann kam, wie aus dem Nichts, ein Fremder. Während die schwachen Sünder das Wasser auflechzten, warf ich ein Auge auf den Fremden. Er kam in bunten, sonnengegerbten Kleidern. Er ging direkt auf mich zu. Ich ergriff den Knauf meines Dolches, welcher in meiner Schärpe stak.

»He ho, wer geht HIER!«

»Freund Höflich! Erkennst du mich nicht!?!«

Ich sah in sein Gesicht. Etwas unvorstellbar Böses ging von ihm aus, so meinte ich zumindest...

»Mhhh. Nein. Das heißt, halt: DU BIST KARL WOLFSKEHL!!!!«

Es war KARL (oder CARL) WOLFSKEHL! Wir jauchzten und herzten uns bis die tiefe Nacht über der Wüste hereinbrach, ein Zeitpunkt, zu dem sich die meisten meiner Gefährten schon am Wasser totgesoffen hatten. Der osmotische Druck, vin den vielen hundert Litern Wasser, die jeder von ihnen gesoffen hatte, ließ ihre Körper noch auf der großen Düne zusammenbrechen. Schreckliche Tode folgten. Ich hätte um sie geweint, aber die Freude um das Wiedersehen mit dem alten Freund war zu groß..."

»Sieg, äh Sieh, Carl: sie haben sich versündigt, denn sie haben Wasser getrunken...«

»Das ist entsetzlich! Aber sag, lieber Höflich, erinnerst du dich an unseren alten Jugendfreund Hitler...????«

»HITLER!«, stammelte ich, und dann:

»Der LIEBE, der GUTE! Was macht er?«

Wir tauschten danach stundenlang Episoden aus unserer Jugend aus.

Dann erwachte ich. Ich sagte meinem Kammerdiener:

»Mein Zenith ist noch lange nicht gekommen! Bringe er mir ein großes Glas voll Bier. Ich will meine zukünftige Weltherrschaft feiern...«

Stunden später, ich konnte kaum noch laufen, begab ich mich in meine Kanzlei, damals getrant als eine üble Kneipe für Insolvenzrecht. Ich scharte meine treuesten Jünger um mich zusammen. Als die Stunde gekommen schien, schrie ich:

»HEUTE WIRD EINER KOMMEN, DER DIE SCHREINBAUUNG FÜR MICH UND DIE IDEEN MEINER BEWEGUNG VERANLASSEN WIRD. WENN ER KOMMT, DANN GEBET IHM BIER, UND GEBET ES IHM REICHLICH, DENN ER HAT SICH DAS BIER WOHL VERDIENT!«

Und so sollte es sein. In Stein gemeißelt.