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Mitteilung von HKL (devot zu Boden sinkend) (15.3.2018 06:43:33):
Gammlig, keimig, mistig:
Gammlig, keimig, mistig:
Gammler, diese Vorläufer der Hippies, waren nicht nur ein Berliner Phänomen. »Gammler in Deutschland« hieß eine SPIEGEL-Titelgeschichte im September 1966, die ausführte:
»Langhaarig, trinkfest, schmuddelig, gleichgültig, lungern sie an den Ecken der Nation: am Ohr oder um den Hals blechernes Geschmeide, um die Hüften zerfranste Jeans, an jedem Fuß eine andersfarbige Socke, eher aber noch ohne Strümpfe und Schuhe. [...] Sie nähren sich von milden Gaben trockenen Brotes oder Schulstullen, die ihnen so in Frankfurt von Obersekundanerinnen aus der Straßenbahn gereicht werden. Sie sorgen sich nicht um ihr Leben und erstreben keinen persönlichen Besitz (ein nacktfüßiger Berliner Gammler mit Bart und Abitur: 'Ich halte es wie Kalle Marx, der hielt auch nichts von dieser Eigentumsscheiße'). Und sie kennen auch ein Vorbild: 'Jesus war der erste Gammler.' [...] Es sind in Deutschland nur 800 oder tausend an der Zahl; 5000 etwa in Europa. Und doch macht die Gesellschaft um sie ein Aufhebens, als wären es Millionen.«
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