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Mitteilung von Freno (2.5.2019 20:24:34):
>Heute wollen die Deppen ja die Stadt wieder in Schutt und Asche schlagen...

>Ich auf dem Weg zum Ostbahnhof: enter the Idioten in da S-Bahn – drei Mittzwanziger-Schwuchtel, ganz in Schwarz, der eine einen schwarzen Pulli mit »Refugees welcome« an, der andere einen ebensolchen mit »Resist« Schriftzug drauf, ein dritter Kollege steht an der Tür mit Sonnenbrille. Die Unterhaltung dieser Idioten, offenbar aus dem Schwäbischen zum »Event« angereist, hat mich ziemlich lachen lassen. Naja, es ging um die neuesten IPhones, und dann, während die S-Bahn am Regierungsviertel vorbeirollte, dass einer gerne Angela Merkel sehen wollte. Kein Scheiß. Es ist wirklich wahr! Ich saß schwitzend auf meinem Sitz und dachte mir nur: »mach nichts! Die haben deine Schläge nicht verdient... Der Knast wäre dir außerdem sicher...« Ich habe sie nur ein wenig aggressiv angestarrt, kotzen könnte ich. Aber es wurde immer schlimmer. Sie haben ihre Gesichter weggedreht, lol! Am Ostbahnhof, wo ich gut Alk einkaufen war, sehe ich ein Mädel, auch wieder ganz in schwarz, die ob der Ansicht einer Polizeistreife ihren idiotischen Schal über das Gesicht zieht. »Hilfe, die Bullen könnten mich festnehmen, wenn ich nicht mein Gesicht verdecke! Ich will doch nur friedlich randalieren, in Hotpants... Diese Faschisten! Währenddessen stirbt unser Planet und die Muslime werden getötet!«
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>Ganz ehrlich... das war eine Bahnfahrt voller Selbstbeherrschung. Ich bin stolz auf mich! Ich hoffe, die Polizei schlägt heute Abend ein paar Schädel ein...

Mein erster Mai war sehr friedvoll: ich hab ne Fahrradtour von Leipzig nach Weißenfels gemacht, 54 km alles in allem. Ich fuhr an den Gräbern Gustav Adolfs und Nietzsches vorüber, hielt aber nicht an. Leiden konnte ich die beiden noch nie. Die Sonne schien und in Weißenfels gab es einen total okayen Döner für 3,40. Es ist eine schöne Stadt voller hässlicher Menschen. Es kullert unglaublich viel humanoider Müll dort durch die Straßen. Weißenfels ist der Ort, an dem Bonaparte auf seinem Rückzug nach der verlorenen Völkerschlacht 1813 die erste Rast machte und etwas Ordnung in seinen Heerhaufen brachte. Die Alliierten unter dem weisen Oberkommando Schwarzenbergs belästigten ihn kaum, hielten Abstand. Napoleons Armee ging ganz von alleine am Typhus zugrunde. Weißenfels ist der Ort, an dem ich von 2013-2016 oft umstieg, wenn ich von Hildburghausen nach Leipzig zur Psychotherapie fuhr. Diese Bahnstrecke will ich nun etappenweise mit dem Fahrrad abradeln und am 1. Mai gab es die erste dieser Etappen. Die zweite wird, wenn es wieder Fahrradwetter gibt, von Weißenfels nach Weimar führen – und dann immer zurück mit'm Zuch, meiner Krüppelkarte sei Dank !

In der Heldenstadt Leipzig hat man eine gepflegte Demonstrationskultur, die auf das Jahr 1989 zurückgeht. »Keine Gewalt!« ist damals hier erfunden worden und funzt recht gut.

Die Randale ist hier aus der Demo-Szene in die Fußballszene outgesourced worden, wofür es 2 Kriminelle Vereinigungen gibt, die als »LOK« und »Chemie« bekannt sind. Pro forma sind es fünftklassige Fußballvereine, zu deren Spielen regelmässig ein Panzergrenadierregiment anrücken muß, um die Zahl der Toten im unteren zweistelligen Bereich zu halten. Da lobe ich mir die klassische römische Antike, wo sich Gewaltsuchties als Gladiatoren im Circus Maximus gegenseitig abmetzeln konnten – es waren (in der klassischen Zeit) alles Freiwillige gewesen, die's halt wissen wollten und es dann auch gezeigt bekommen haben … tjaja … früher war halt alles besser !

Ganz früher !