Gewöhnlich beginnen die Biber Anfangs August den Bau ihrer Wohnung. Haben sie eine felsenfreie Uferstelle gefunden, so machen sie unter dem Wasser am Grunde des Ufers ein Loch, welches sie nach und nach schief bis an die Oberfläche des Bodens durcharbeiten. Aus der Erde, welche sie aus dem Loche nehmen und mit kleinen Holzstücken und Steinen vermischen, bilden sie einen oft 7–8 Fuß über die Oberfläche sich erhebenden eirunden kuppelförmigen Hügel von 8–12 Fuß Durchmesser, und in diesem legen sie ihre geräumige Wohnung an. Sie besteht aus einer backofenförmigen geschlossenen Kammer mit fußdicken Wänden, einem festen Dache und einem oder häufiger mehreren Gängen, welche tief unten im Flußbette endigen, sodaß sie immer unter dem Wasser aus- und eingehen. Der Boden der Kammer ist mit feinen Spänen bedeckt, welche als Ruhekissen dienen. Neben dem Mund- oder Eingangsloche befindet sich der Speicher, in welchem sie Wurzeln und Astwerk bewahren, oft in erstaunlicher Menge. Sie arbeiten bis zum Gefrieren des Wassers ununterbrochen an der Vervollkommnung ihrer Wohnung und der Einsammlung in den Speicher, und schlüpfen auch im Winter aus und ein, weshalb sie die Hauptröhre stets mindestens 8 Fuß unter der Oberfläche des Wassers münden lassen; der Damm quer durch den Fluß dient hauptsächlich dazu, dem Wasserbecken um die Burgen herum den erforderlichen Hochstand zu erhalten. Oft liegen mehrere Kammern neben einander unter derselben Kuppel; sie stehen jedoch unter sich nicht in Verbindung und jede hat ihre eignen Ausgänge. In einer Kammer führen vier, seltner acht Biber mit der doppelten Zahl von Jungen ihr höchst gemüthliches, durchaus friedliches Stillleben. Bisweilen bleiben sie drei bis vier Jahre an einer Stelle wohnen; oft aber bauen sie sich alljährlich neue Burgen. Außer ihnen besitzt jede Ansiedlung noch ihre besonderen Fluchtröhren in der Uferwand des ganzen Raumes, den sie eingenommen hat.
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