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Die Suche nach der Weltformel ist symbolisch für die ewige Suche des Menschen nach der endgültigen Wahrheit. Alle Menschen mit Herz und Verstand streben nach der Wahrheit, aber ist sie überhaupt erreichbar? Ich weiß, für das praktische Leben ist es vielleicht unerheblich, da wir als fühlende Kreaturen unser Leben führen müssen, als lebten wir als reale Wesen in einer realen Welt, ohne sicher zu sein. Aber keine Wahrheit ist zu 100% sicher, selbst die eigene Existenz lässt sich infrage stellen (siehe »Ich«). Das ist das grundlegende, erste Axiom, auf dem alle anderen Axiome der Wissenschaft aufgebaut sind, und wir müssen davon ausgehen, dass es stimmt. Es ist jedenfalls ein erheitender Gedanke, dass derjenige, der zurecht sagte, dass alles relativ sei (nicht nur die Zeit, sondern jedwede »Wahrheit«), derjenige war, der sich darum bemühte, die absolute Wahrheit zu ergründen, wo das Absolute doch in so krassem Widerspruch zum Relativen steht. Das zeugt jedenfalls von der Widersprüchlichkeit des Menschen, die ihn wie kaum eine andere Eigenschaft auszeichnet. Und so werde ich -- und so werden wir alle -- ein Leben lang nach der Wahrheit suchen, obgleich wir sie mit Gewissheit nicht finden werden. Wobei -- mit Gewissheit? Was ist schon gewiss?
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