Nun schreiten wir zu der Perle des Gartens, zu dem prächtigen Antilopenhause, welches uns wie ein stolzes Palais entgegenschimmert. Der Geschmack des Dr. Bodinus und des Baumeister Ende, welcher all die Neubauten des Gartens ausgeführt hat, offenbart sich in diesem Gebäude auf das Glänzendste. Es ist auf das Auge des Publicums und auf das Bedürfniß der Thiere in gleicher Weise Rücksicht genommen. Die große innere, von einem Glasdache überwölbte Halle bildet ein Palmenhaus. Schlingpflanzen ziehen sich an den Säulen bis zum Dache empor; eine Fontaine plätschert zwischen dem frischen Grün, zwischen Palmenblättern und Farrnkräutern. Rings um die große Halle läuft ein breiter von zierlichen Säulen getragener Bogengang für das Publicum und neben diesem Bogengange befinden sich die Ställe für die Antilopen, diese schönen graciösen Geschöpfe, von denen der Garten eine so große und schöne Sammlung besitzt. In der Mitte, dem Eingang gegenüber, sodaß der erste Blick des Eintretenden darauf fällt, wohnen die Giraffen, vier dieser Wüstenpferde mit den schönen freundlichen Rehaugen. Die Eleganz und Sauberkeit überall überraschen; kein Geruch beleidigt die Nase; wir wandeln ungestraft unter Palmen und freuen uns über die schönen Geschöpfe, die so wohlgepflegt und zahm uns mit dem Kopfe durch das zierliche Eisengitter begrüßen.
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