Was ist mein Problem? Kann ich nicht lieben? Beziehungsangst?
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Hallo!
Wie man der Überschrift schon entnehmen kann, bin ich mir jetzt schon seit längerem nicht darüber im Klaren, was mit mir los ist.
Erst einmal zu mir: Ich bin fast 18 Jahre alt, weiblich und gehe noch zur Schule.
Mein Problem ist, dass ich mir langsam immer sicherer werde, dass ich keine Beziehung führen und/oder nicht lieben kann. Das bedeutet nicht, dass ich generell emotionslos bin. Ich bin ein starker Familienmensch, meine Familie bedeutet mir echt viel. Meine Probleme liegen eher beim anderen Geschlecht.
Ich hatte bisher eigentlich nur zwei nähere Erfahrungen mit Jungs, was aber über einige Treffen nicht hinausging. Jedes Mal, wenn es anfing, »ernster« zu werden, war bei mir Schluss. Wobei es beim Zweiten meiner Meinung nach einfach nicht gepasst hat. Beim Ersten war alles eigenlich perfekt. Das Phänomen, das ich bei mir jedoch jedes Mal beobachten konnte: War ich mit dem Jungen zusammen, fühlte ich mich gut. War ich dann aber wieder zu Hause, fühlte ich mich dann schlecht, konnte mir keine Beziehung oder Nähe vorstellen, hatte einfach »ein Brett vorm Kopf«. Als es dann daran ging, dass er mich zu Hause besuchen wollte und das Treffen immer näher rückte, ging einfach gar nichts mehr. Ich wollte nicht mehr, dass er kommt, hatte einfach ein beklemmendes Gefühl. Meine Mutter verstand mich überhaupt nicht. Es war doch eigentlich alles in Ordnung. Schließlich fing ich an zu weinen und habe ihm gesagt, dass wir einfach nicht zusammenpassen und das Treffen fand natürlich nicht statt.
Mit meinen Eltern hatte ich deswegen schon schlimme Diskussionen. Sie verstehen mich natürlich nicht. Sie haben mich sogar gefragt, ob ich lesbisch sei. Besonders meine Mutter setzt mich immer wieder - wenn auch nicht böse gemeint - unter Druck, wenn sie z.B. immer betont, wie viele gleichaltrige Mädchen Freunde haben und dass es in meinem Alter ja schon mal was »Längeres« sein könnte.
Das waren meine bisherigen »Erlebnisse«. Und ich verstehe mich selber nicht. Vielleicht ist ein Problem, dass ich ein totaler Kopfmensch bin und einfach 24 Stunden am Tag grübele. Zum Beispiel frage ich mich seitdem, ob ich mich überhaupt verlieben kann. Denn Schmetterlinge im Bauch oder Herzklopfen hatte ich noch nie. Ich bin auch total unromantisch und hasse kitschige SMS oder Sprüche im Chat (da hat sich bei mit der Magen umgedreht). Muss da vielleicht erst der Richtige kommen? Denn bisher ging die Initiative nie von mir aus, im ersten Fall war es eine Art Verkupplungsversuch mit Blind Date auf dem Weihnachtsmarkt und im zweiten Fall hat er mich per Schüler-VZ angeschrieben.
Eine andere Ursache könnte auch der Verlauf meiner »Teenager-Zeit« sein. Seitdem ich zur Schule gehe, gelte ich als »Streber«, war eingentlich immer allein und hatte noch nie richtige Freunde oder wurde schlimm enttäuscht. Man könnte sagen, ich habe gelernt, allein mit mir selbst auszukommen. In der Schule wurde ich einige Zeit richtig gemobbt (habe deswegen sogar die Klasse gewechselt), was heute aber nicht mehr »aktiv« der Fall ist, ich werde eben einfach ausgeschlossen oder schlichtweg ignoriert. Meine, naja, »beste Freundin« hat mich schon mehrfach echt enttäuscht und dadurch, dass sie seit einiger Zeit einen Freund hat, ist sie oft einfach nicht für mich da. In meinem Leben bin ich bisher echt vielleicht höchstens 10 mal am Wochenende weggegangen und dann eben nur mit meiner besten Freundin (oder zusätzlich mit ihrem Freund). Diese ist nicht sehr gesellig und geht auch nicht gerne weg, weshalb das Kontakteknüpfen unmöglich war. Ich habe keine männlichen Freunde, geschweige denn habe ich mich bisher mit Jungs einfach mal unterhalten. Wie auch?
Ich glaube bei mir kommt einfach ziemlich viel zusammen. Ich fühle mich aber einfach so unnormal und »psychisch defekt«, was ich doch gar nicht sein möchte.
Könnt ihr mir Rat geben?
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