Rute

Mein Vater hatte in seinem Arbeitszimmer einen etwas schwülstigen Stich aus dem 19.Jh.,»Der liebende Vater« oder so ähnlich,war der Titel.
Auf der einen Bildhälfte las ein römischer Vater seinen Kindern vor und reichte ihnen Obst,auf der anderen Hälfte hielt ein Sklave einen nackten Bub auf dem Rücken,während der Vater den Sprössling mit Rutenschlägen strafte und Rücken und Hintern bereits mit roten Striemen bedeckt waren.
Eine Rute nutzte Vater für uns Geschwister zwar nicht,aber der Rohrstock,der unter dem besagten Bild hing,zog mächtig durch und zog hübsche Striemen.
Bis ich 21 war,war auch ich einmal in der Woche in der Situation des römischen Buben auf dem Gemälde.