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Max van der Moritz schrieb am 3.1. 2003 um 13:32:36 Uhr über

Gogo

Das beschreibt die kleinstmögliche Gogoinsel, aber es ist sicher nicht notwendig so klein zu beginnen. Ich fand am ersten Nachmittag beim Besuch von acht Kaufleuten sieben, die sofort mitmachen wollten und einen, der noch abwarten wollte. So ähnlich ging es dann weiter. Dann hörte ich auf, weil ich ja erst viele andere Dinge zu erledigen hatte.

Stammtischgogos.

Wer die Grundlagen der Gogos versteht und ihre praktische Anwendung in einer Gogoinsel erleben möchte, will vielleicht eine Gogoinsel beginnen. Darum soll hier untersucht werden, wie klein so etwas begonnen werden kann. Ein Tauschmittel braucht die Anerkennung mehrerer Leute, die damit tauschen wollen und es müssen genug sein, um einen Kreislauf zu ermöglichen. Wir wollen deshalb ganz konkret darstellen, wie diese Leute gefunden werden können, die dann zum gegenseitigem Vorteil mit Gogos anstelle des vom Markt verschwindenden Landesgeldes tauschen können.
Nehmen wir als Nukleus einen Stammtisch in einer kleinen Stadt an. Da ist der Wirt und eine Runde verschiedener Leute mit verschiedenen Berufen. Sagen wir um die Sache übersichtlich zu halten ein Bauer, ein Gärtner, ein Bäcker, ein Fleischhauer, ein Elektriker, ein Dachdecker, ein Arzt, ein Kaufmann und ein Automechaniker. Zehn Leute insgesamt. Die Zusammensetzung und Anzahl der Leute kann größer sein aber wir wollen ja einen Minimalzustand darstellen.
Unter diesen Leuten befindet sich einer, der die Gogos verstanden hat und eine Gogoinsel starten möchte. Sein erster Schritt ist nun, daß er sich einige Gogobroschüren ausdruckt und einige Gogoscheine besorgt und die Sache am Stammtisch erklärt. Hat er das getan und genügend Stammtischbrüder gewonnen, (es brauchen nicht alle sein) die mitmachen wollen, geht es zum zweiten Schritt und er besorgt sich die notwendigen Gogoscheine und druckt einige Blätter auf denen der Wechselkurs vermerkt ist aus für die Leute welche darauf auch stehen haben :“Hier werden Gogos angenommen.“ Diese Blätter samt Information über die Gogos sollen auch in lokalen Geschäften verteilt werden, damit sie auch von den Gogos profitieren können und gleichzeitig den Gogoumlauf vergrößern können. Das kann auch schon vorher getan werden, damit man einen besseren Anhaltspunkt als die Bevölkerungszahl für die notwendige Menge von Gogos hat.
Die notwendige Menge der Gogos ergibt sich aus der Menge der Waren und Leistungen, die die Stammtischbrüder für den Anfang gegen Gogos verkaufen wollen. Es sollten aber etwa ein bis zwei Gogos pro gesamt erwarteten Wirtschaftsteilnehmern der Gogoinsel sein. Das sind die Stammtischbrüder mit ihren Kunden zu Beginn aber eine lokale Ausbreitung muß eingerechnet werden und genügend Gogoscheine dafür bereit sein.
Nun können sich die Teilnehmer die besorgten Gogoscheine aufteilen in der Form, daß manche und es sollten, wenn der Gogomeister nicht das allein auf seine Kappe nehmen kann auch ein Teil Landeswährung dafür hinterlegt werden sonst aber können sie für halb und halb zinsfreien Jahres- und Halbjahreswechsel ausgegeben werden.
Jetzt bleibt nur mehr übrig die Gogos ins breite Publikum zu bringen und da gibt es unzählige Möglichkeiten.
Eine davon, die in Wörgl verwendet wurde, ist, Angestellten zumindest teilweise damit ihren Lohn zu zahlen. Der Wirt kann auch günstige Gogomenüs zusammenstellen und vorverkaufen indem er die Gogos dafür verkauft, sozusagen als Essensmarken. Dasselbe kann der Bauer mit seinem Schlachtvieh tun und sich mit dem Fleischhauer darüber einigen. Beide werden diese Gogos nicht vollständig wieder zurückbekommen, weil die Leute sie in der Zwischenzeit für andere Dinge verwendet haben.
Gogos können als Rabattmarken ausgegeben werden. Vor allem kann man etwas mit ihnen kaufen. Es wird keine große Schwierigkeit machen die wenigen notwendigen Gogos auszugeben und sind sie erst ausgegeben, bleiben sie wegen der 5% Gebühr, die bei einem Umtausch sofort fällig ist, im Umlauf.
Die angenommen für einen wirksamen Umlauf unter 10,000 Menschen notwendigen 10,000 Gogos brauchen nicht auf einmal so in Umlauf kommen und sie brauchen nur einmal so in Umlauf gebracht werden. Selbst wenn es ein halbes Jahr dauern würde, weil nur ein einzelner Gogomeister es tut, würde es nichts ausmachen. Die zehn Stammtischbrüder werden keine Schwierigkeiten damit haben ihre durchnittlich tausend Gogos so in Umlauf zu bringen. Keiner braucht es in einem Tag tun. Wie gesagt, das braucht nur einmal getan werden. Dann sind die Gogoscheine mit wenigen Ausnahmen für immer im Umlauf. Die 5% halten sie dort.
Daher brauchen die Gogos auch mit nichts anderen gedeckt sein als der Willigkeit von genügend Leuten sie anzunehmen. Das für sie eingenommene andere Geld muß nur ausreichend sein, um die wenigen zurückkommenden Gogos kaufen zu können und nicht für die Gesamtsumme der umlaufenden Gogos. Das eingenommene Geld kann daher anderweitig verwendet werden aber natürlich erst dann, wenn die Gogos wirklich umlaufen und es sich zeigt wie wenige zurück kommen.
Ob es der Gogomeister als Bezahlung seiner Dienste ansieht, ist seine Sache und wenn seine „Stammtischbrüder“ nichts dagegen haben, soll er das ruhig tun. Seine Leistung war es wert. Er brachte so viele Vorteile für alle Benützer der Gogos, daß ein einmaliger Verdienst bei der Einführung der Gogos sein gutes Recht ist. Etwa zwei Gogos für jeden Menschen die er befreit hat und ihnen damit vielleicht sogar erspart hat im nächsten Krieg umzukommen ist eigentlich sehr wenig.
So eine Leistung gerecht zu bezahlen ist unmöglich. Sie ist unbezahlbar.

















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