Und er wird seine Hände ausbreiten mitten unter sie, wie sie ein Schwimmer ausbreitet, zu schwimmen, und er wird ihre Pracht erniedrigen mit den Armen seiner Hände und die hohen Festen eurer Mauern beugen, erniedrigen und in den Staub zu Boden werfen. Gehe hin mein Volk in deine Kammer und schliess die Tür nach dir zu, verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe.
Denn siehe, der Herr wird ausgehen von seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Einwohner des Landes über sie, dass das Land wird offenbaren ihr Blut und nicht weiter verhehlen die darin erwürgt sind.
Zu der Zeit wird der Herr heimsuchen mit seinem harten, grossen Schwert beide, den Leviathan, der eine flüchtige Schlange, und den Leviathan der eine gewundene Schlange ist, und wird den Drachen im Meer erwürgen.
Zu der Zeit wird der Herr worfeln von dem Ufer des Stromes bis an den Bach Ägyptens, und ihr Kinder Israel, werdet versammelt werden, einer nach dem andern.
Zu der Zeit wird der Herr sein eine liebliche Krone und ein herrlicher Kranz den übriggebliebenen seines Volks und ein Geist des Rechts dem der zu Gericht sitzt, und eine Stärke denen, die den Streit zurücktreiben zum Tor.
Aber auch diese sind vom Wein toll geworden und taumeln von starkem Gertränk. Beide, Priester und Propheten sind toll vom starkem Gertränk, sind in Wein ersoffen und taumeln von starkem Getränk, sie sind toll beim Weissagen und wanken beim Rechtsprechen. Denn alle Tische sind voll Speiens und Unflats an allen Orten.
Wohlan, er wird einmal mit unverständlichen Lippen und einer andern Zunge reden zu diesem Volk, welchem jetzt dies gepredigt wird:
So hat man Ruhe, so erquickt man die Müden, so wird man still:
und sie wollen doch solche Predigt nicht.
Darum soll ihnen auch des Herrn Wort eben also werden: Gebeut hin, gebeut her, gebeut hin, gebeut her, harre hier, harre da, harre hier, harre da, hier ein wenig, da ein wenig, dass sie hingehen und zurückfallen, zerbrechen, verstrickt und gefangen werden.
Denn ihr sprecht:
Wir haben mit dem Tod einen Bund und mit der Hölle einen Vertrag gemacht, wenn eine Flut dahergeht wird sie uns nicht treffen, denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht und Heuchelei zu unserem Schirm gemacht. Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zum Gewicht machen, so wird der Hagel die falsche Zuflucht wegtreiben, und Wasser sollen den Schirm wegschwemmen, dass euer Bund mit dem Tode los werde und euer Vertrag mit der Hölle nicht bestehe.
Und wenn eine Flut dahergeht wird sie euch zertreten, sobald sie dahergeht, wird sie euch wegnehmen.
Denn allein die Anfechtung lehrt aufs Wort merken.
Denn der Herr wird sich aufmachen wie auf dem Berge Perazim und zürnen wie im Tal Gibeon, dass er sein Werk vollbringe auf eine fremde Weise und dass er seine Arbeit tue auf eine seltsame Weise.
Denn man drischt die Wicken nicht mit Dreschwagen, so lässt man auch nicht das Wagenrad über den Kümmel gehen, sondern die Wicken schlägt man aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken.
Man mahlt es, dass es Brot werde, und drischt es nicht gar zunichte, wenn mans mit Wagenrädern und Pferden ausdrischt.
Weh, Ariel, Ariel, du Stadt des Lagers Davids !
Füget Jahr zu Jahr und feiert die Feste, dann will ich den Ariel ängsten, dass er traurig und voll Jammers sei, und er soll mir ein rechter Ariel sein. Denn ich will dich belagern mit Bollwerk und will Wälle um dich aufführen lassen.
Alsdann sollst du erniedrigt werden und aus der Erde reden und aus dem Staube mit deiner Rede murmeln, dass deine Stimme sei wie eines Zauberers aus der Erde und deine Reden aus dem Staube wispele. Aber die Menge deiner Feinde soll werden wie dünner Staub und die Menge der Thyrannen wie wehende Spreu, und das soll plötzlich und unversehens geschehen.
Denn vom Herrn wird Heimsuchung geschehen mit Wetter und Erdbeben und grossem Donner, mit Windwirbel und Ungewitter und mit Flammen des verzehrenden Feuers.
Und wie ein Nachtgesicht im Traum, so soll sein die Menge aller Heiden, die wider Ariel streiten, samt allem ihrem Heer und Bollwerk, und die ihn ängsten.
Denn gleichwie einem Hungrigen träumt, dass er esse, wenn er aber aufwacht, so ist seine Seele noch leer, und wie einem Durstigen träumt, dass er trinke, wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig, also soll sein die Menge aller Heiden, die wider den Berg Zion steiten.
So will ich auch mit diesem Volk umgehen aufs wunderlichste und seltsamste, dass die Weisheit seiner Weisen untergehe und der Verstand seiner Klugen verblendet werde. Wohlan, es ist noch um ein klein wenig zu tun, so soll der Libanon ein Feld werden, und das Feld soll wie ein Wald geachtet werden.
Und zu der selben Zeit werden die Tauben hören die Worte dieses Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen, und die Elenden werden wieder Freude haben am Herrn und die Armen unter den Menschen werden fröhlich sein in dem heiligen Israels, wenn die Thyrannen ein Ende haben und es mit den Spöttern aus sein wird und vertilgt sein werden alle die, so wachen, Mühsal anzurichten.
Und der Herr wird seine herrliche Stimme schallen lassen, dass man sehe seinen ausgestreckten Arm mit zornigem Dräuen und mit Flammen des verzehrenden Feuers, mit Wetterstrahlen, mit starkem Regen und mit Hagel. Und es wird die Rute ganz durchbrechen und wohl treffen, wenn sie der Herr über ihn führen wird mit Pauken und Harfen, und allenthalben wider sie streiten.
Denn die Grube ist von gestern her zugerichtet, ja sie ist auch dem König bereitet, tief und weit genug, der Scheiterhaufen darin hat Feuer und Holz die Menge.
Der Odem des Herrn wird ihn anzünden wie ein Schwefelstrom.
Alles Fleisch ist Gras und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde.
Gedenket nicht an das Alte und achtet nicht auf das Vorige !
Denn siehe, ich will ein Neues machen, jetzt soll es aufwachsen, und ihr werdet´s erfahren, dass ich Wege in der Wüste mache und Wasserströme in der Einöde.
Darum, dass seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, denn er trägt ihre Sünden. Darum will ich ihm grosse Menge zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, darum dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er vieler Sünde getragen hat und für die Übeltäter gebeten.
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken.
Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahinkommt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und wachsend, dass sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu essen: also soll das Wort so aus meinem Munde geht, auch sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich´s sende.
Jesaja
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