Gasriese

Als Kind war ich fasziniert von den riesigen Gasometern, wie man sie an der Autobahn durch das Ruhrgebiet sehen kann. Zum einen fragte ich mich, warum es nicht auch für Menschen erstrebenswert sein könnte, in runden Häusern zu wohnen. Nach 9 Jahren wohnen in einer anthroposophischen Dachkammer voller Schrägen und apper Ecken und touristischem Herumgestolpere durchs Hundertwasser–Haus war ich von der Idee geheilt. Zum anderen war ich aber auch immer erleichtert, wenn wir an den Gasometern vorbeigefahren waren, denn sie enthielten immerhin Gas, was mir lebenslang zentral Beheiztem stets als ein hochexplosives Medium vorkam und in meinem rigiden kindlichen Pessimismus war ich überzeugt, was explodieren kann, explodiert auch irgendwann.