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Yadgar schrieb am 30.4. 2014 um 20:35:48 Uhr über

Adipositas

Ich halte es für wahrscheinlich, dass das heutige Dicken-Bashing seinen Ursprung in den »progressiven Gegenkulturen« der späten 60er bis frühen 80er Jahre hat - die damalige Protestgeneration grenzte sich auch durch Körpergefühl und körperliches Erscheinungsbild von der verachteten Elterngeneration ab, und dazu gehörten dann nicht nur lange Haare und Bärte, sondern auch BMIs weit unterhalb der magischen 25 - ich kann mich nicht erinnern, auf zeitgenössischen Fotos oder später »live« in den Fußgängerzonen jemals Spontis, Alternative oder »Politfreaks« mit Wampen gesehen zu haben (in der »Szene« durften sich das damals allenfalls Rocker erlauben)! Dicksein stand daher fortan - zumal nach dem Beginn der Ära Kohl - für bräsiges, ignorantes Spießbürgertum, für Oggersheim, Saumagen und »Weiter so, Deutschland!«. Die Sponti- und Alternativ-Generation wurde älter, etablierte sich politisch, hielt aber an der Anti-Spießer-Figur fest... deswegen wurde 1998 ja auch der 170-Kilo-Koloss Kohl abgewählt und durch den Jungdynamiker Schröder ersetzt. Im Laufe der 90er Jahre wurde folgerichtig das Dicksein wieder oppositionell-subkulturell - mit Grunge und Hiphop waren Hippiematte und Prollwampe erstmals kein Widerspruch mehr... und das mediale Establishment wird seither nicht müde, gegen diese »fettbäuchigen Modernitätsverweigerer« zu agitieren!


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