>Info zum Stichwort onomatopoetisch | >diskutieren | >Permalink 
im schrieb am 23.4. 2003 um 23:08:39 Uhr über

onomatopoetisch

Geliebte,

Ja. Mit allem dankbaren Nachdruck ein herzliches JA! Vergessen ist mein -nunmehr mir voellig unverstaendlicher - Aerger ueber Deine meiner beschraenkten Weltsicht zufolge unzureichenden Behauptungen wegen dem weiblichen Selbstgenerierungsei.Lass uns diesen kleinlichen Zwist vergessen; lass uns einfach nicht mehr darueber reden.

Lass uns vergessen, dass ich die Goetter, die Sterne und all das was Sie lebendig haelt so schamlos beleidigt habe, ja ein dumpfes Heidenleben damit zubrachte, nicht an den glasklaren Zusammenhang von Sternkonstellationen
und Menschenschicksal zu glauben. Verzeih mir.
Die Goetter muessen wahrlich mit mir sein, die Sterne zwinkern mir spitzbuebisch zu, es ist wundervoll zu leben.

Es ist es kurz vor Tagesanbruch, ich schreibe Dir diese Zeilen aus einem frisch installierten Internetcafe auf einer Insel deren Namen ich nicht aussprechen kann, aus Neuguinea.

Es ist herrlich hier. Erst hatte ich ja vermutet, die Wilden waeren immer noch mit Glasperlen zu beeindrucken, wurde aber sanft eines besseren belehrt. Unwichtig.
ausgeruestet mit einem Sprachschatz,
http://www.matriarchat.net/grundlagen/zusammenleben/liebende/koitus.html der dem Reiseziel angemessen war, habe ich mich gleich gestern auf den Weg gemacht, keine Kosten und Muehen gescheut, Deinem Rat zu folgen. Mit Erfolg. mit vollem Erfolg.

Um nicht als einfacher Tourist sofort erkannt zu werden,sprang ich mit einem Fallschirm ueber dieser wildromantischen Insel ab, der Pilot zeigte mir zum Abschied noch einen Vogel und schuettelte den Kopf, er hat wohl mein konzentrietes Memorieren der Begriffe falsch verstanden.

Deinen Beschreibungen zu folgen war einfach,
das bukumatula war schon aus 1000 meter Flughoehe leicht zu erkennen.

Ich schlug etwas unbeholfen auf dem kunstvoll davor angelegten Rasen auf, war sofort umringt von einer Schar neugierig, aufgeregt schnatternder Wilder, die meisten Kinder.

»katudabuma, katumdabuma« intonierte ich, bestrebt, sofort zur Sache zu kommen und: der Dorfaelteste verscheuchte tatsaechlich
den aufgeregten Dorfpolizisten mit der schmucken Uniform auf der imponierenden Harley. Die Sterne sind mit mir.
Monakewo kam auf mich zu, umarmte mich, biss mir eine Augenwimper aus, zwinkerte mir zu und fuehrte mich zu seiner Haeuptlingshuette. Das sah alles so echt aus!
In mir hatte der Gesang der Gene begonnen zu groehlen, das Tier in mir erwachte und dieser wunderbare Singsang dieser wunderbaren Sprache quoll wie selbstverstaendlich
aus mir heraus.

"bilabala bala bala
bila bala babe" (moege George Harrison ein
Nachsehen haben)

»ni ibilamapu, bila laba, bala libaliba«
ich bewegte mich wie die Sterne es mich lehrten, immer im Kreis, eins mit Tier und Sonne, Wasser und Erde.
als ich zu der Stelle mit bilamapu gelangte, stockte mein Vortrag ein klein wenig, Monakewo winkte nur ab, er wollte nichts von Bezahlung wissen.
Ach wie gluecklich ich doch bin, geliebte Sabine!

»bilamapu,bilabala, mapu mapu, bila malu«

Ach! eine zweite Sonne erstrahlte ueber dem Dorfplatz vor dem Haeuptlingsgral! Dabugera wiegte sich mit schwingenden Hueften hinter den Huetten hervor, ein wissendes Laecheln umspielte
ihre Mundwinkel; voellig eins mit mir im Rhytmus und Tonlage

»korikikila, kilakori korikikila« setzte Sie meinem unter mtumuta gestanzten Standtanz in einem wunderbaren Alt mit rhytmischem Klatschen hinzu. Es war wirklich berauschend.

ich wurde hin und her gerissen von der maechtigen Macht meiner Sternkonstellationen, Mars und Jupiter groelten im Verein mit dem wieder nuechternen Baccus ein leicht misstoenend griechisches Sauflied (das die Inselbewohner
gluecklicherweise nicht verstanden) zu unserem Vereinigungstanz.
Dabugera ging mir auf die Haut, grub mir ihre feinmanikuerten Fingernaegel in den Ruecken, zerfetzte mir das Bindegewebe, dass es nur so spritzte. Mir schwindelt, wenn ich an diesen
Nachmittag denke.

So neigte sich langsam Ra ins Meer, ein feuriger Streifen blinzelte mir ueber die Wellen hinweg zu.
Mir dreute ein gewaltiger, nie erlebter ipipisi momona, vergessen all die jaemmerlichen haeuslichen isulumomoni!
Ach, Sabine, Du hast mich zum gluecklichsten Mensch auf diesem Erdkreis gemacht!
Wie kommen diese hirnlosen Weissen nur auf die Idee einer langweiligen ikivayli kwila!

und so rammelten wir durch die sternenuebersaete Inselnacht, belaechelt von den Sternen, begunstigt von Venus, geliebt von Zeus und einig mit Goa.

Dass ich mich von Zeit zu Zeit in Kabeln, die verdaechtig nach Kamerainternet Koaxialkabeln aussahen, verhedderte und nur durch die unglaublich biegsamen Hilfestellungen Dabuergas
vor Stuerzen bewahrt wurde, stoerte mich wenig. Zu sehr genoss ich meinen Abschied aus dieser kleinlichen europaeischen Zwangsmoral mit ihrer hinderlichen Missionarsstellung.

"bilabala bala bala
bila bala babe"

und ein herzliches

»bilamapu, bilabala, mapu mapu, bila malu«

(die werden hier gleich den Strom abstellen,
ich muss zu Ende kommen)

ich wuensche Dir noch viele »korikikila«,
moegen die Sterne weiterhin mit Dir sein,
in ewiger Dankbarkeit

<g>


   User-Bewertung: +1
Juppheidi-Juppheida!

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »onomatopoetisch«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »onomatopoetisch« | Hilfe | Startseite 
0.0119 (0.0040, 0.0067) sek. –– 886057429