hatte angeblich den Blickkontakt zu seinen Opfern vermieden. Beim Sterben schaute er offensichtlich ungern in Echtzeit zu. Obama war da abgebrühter, sobald es um Bin Laden ging. Das Video zu sehen, in dem er beim Sterben zuschaut, war effektiver als jedes Knigge-Studium. Gegen diese augenscheinliche Abgebrühtheit mutet sogar das »Amazing« von Trump zum Holocaust noch als konsequenter Abschlusskommentar zum damals eingeleiteten Genozid an. Es gibt Filme die man einfach nicht veröffentlichen braucht, wenn man Karriere machen mag. Es sei denn, es ist der Abschluss der eigenen Karriere, den man plant. Obama hätte sich mit derselben Medienwirksamkeit selbst ins Gesicht spucken können. Obama kann ich nicht mehr ohne den sterbenden Bin Laden denken, Mengele nicht ohne die von ihm gequälten Zwillinge. Jedes Schuldbekenntnis ersetzt diese kurze Szene. Du siehst mit einem kurzen Blick das Selbstverständnis eines Systems, jeweils abgebildet durch seinen höchsten Repräsentanten - im KZ UND in der Demokratie. Sterben galt für den einen als notwendiges Übel, für den Anderen als Siegesbeweis. Geht Obama also durch ein KZ, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sein Humanismus eine konkretere Form annimmt. AngelaDavis und ihn zusammen in Guantanamo bei der Auflösung der Haftanstalt erleben zu wollen, musste Traumtänzerei bleiben. Eher wären die zum Großteil noch nicht mal rechtskräftig verurteilten Häftlinge von dort in der JVA am Heller abgekippt worden. Ich hätte ihn am 5. Juni 2009 gern gefragt, aus welchem Grund er sich sonst nach Dresden verirrt hat. Aber AngelaMerkels Protokoll sah das so nicht vor. Da nützte es auch nichts zum Fragen aufzustehen. Pressekonferenzen haben ihre eigenen Gesetze.
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