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Soweit ich zurückdenken kann, bin ich von meinem Lieblingsonkel begeistert. Er ist ein lockerer Typ, der kaum jemandem etwas übel nimmt. In der Familie bin ich so etwas wie ein schwarzes Schaf. Ich gehe lieber tanzen als arbeiten. Und dabei richte ich mich sehr freizügig her, um den Jungs den Kopf zu verdrehen. Meine Eltern sehen das überhaupt nicht gerne, aber mein Onkel hält stets zu mir und glättet die Wogen. Er erklärt ihnen ganz offen, dass er mich attraktiv und sexy findet und ihn mein lockerer Lebenswandel nicht stört. Ebenso offen räumt er mit der Befürchtung innerhalb der Familie auf, dass er mir zu nahe treten könnte. Dafür hat es auch niemals die geringsten Anzeichen gegeben.
Mein Onkel betreibt eine Firma der Metallverarbeitung mit fast 70 Mitarbeitern. Jeden Sommer veranstaltet er eine Betriebsfeier für seine Leute. Seit ich 16 bin, lädt er mich dazu ein, damit ich mich mit seinen Azubis amüsieren kann, und sie mit mir. Dabei macht er kein Hehl daraus, dass er ein Auge auf uns wirft, damit wir nicht zu intim werden.
Ein Teil meines Lebenswandels besteht darin, in einer Diskothek hin und wieder Gesangseinlagen zu liefern. Die Musik kommt aus einer Konserve und ich singe live dazu. Aus meiner Sicht gelingt mir das recht gut. Das entging auch meinem Onkel nicht. Nachdem ich volljährig war, bat er mich, damit auch seine Betriebsfeier zu bereichern. Für den Spaß ließ ich mich nicht zweimal bitten. Natürlich weihte ich ihn ein, wie ich mir das vorstellen würde. Ich schlug ihm eine halbstündige Show vor in einem Outfit, das alles Bisherige in den Schatten stellt. Und falls es seinen Leuten gefällt, könnte ich noch eine passende Zugabe leisten. Mein Onkel war total begeistert, und wir legten die nötigen Einzelheiten fest.
Es ist die Stunde meines Auftritts. Mein Onkel stellt mich mit dem Künstlername »Miriam« vor. Ich trete barfuß auf, in einem Miniröckchen mit einem String darunter. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob ich nichts darunter anhabe. Darüber ein ärmelloses Top, tatsächlich ohne etwas darunter. Wie gewohnt, kommt die Begleitmusik aus Lautsprechern, und ich singe auf einer improvisierten Bühne in ein drahtloses Mikrofon.
Als die halbe Stunde um war, brandete ein riesiger Applaus auf. Wie ich insgeheim gehofft hatte, gab es jede Menge Rufe nach einer Zugabe. Die Zugabe sollte es in sich haben. Ich warf Top und Minirock ab und stand nur noch mit dem String bekleidet auf der Bühne. Nach dem zweiten Titel, machte ich mich auf den Weg und drängelte mich zwischen den Zuschauertischen hindurch. »Miriam« zum Anfassen. Nicht ganz, vorsorglich hatte mein Onkel einige Jungs als Security postiert, damit niemand meine nackten Brüste befingert. Das Kneifen in meinen Hintern würde ich in vorgerückter Stunde akzeptieren.
Wie zu erwarten, war die Zugabe - ein Gemisch aus Stripshow und Gesang - ein noch größerer Erfolg als der erste Auftritt. Insgesamt war meine geile Vorstellung für einige Wochen das zentrale Gesprächsthema in der Firma.
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