Samstag, 30. März 2019
Berlin. - »Greta, Greta, Greta«, rufen Tausende vor dem Brandenburger Tor. Dem kleinen Mädchen mit den langen, geflochtenen Zöpfen huscht oben auf der Bühne ein kaum sichtbares Lächeln über das Gesicht. Nach einer kurzen Rede wird ihr noch das berühmte Transparent in die Hand gedrückt, mit dem sie monatelang vor dem schwedischen Parlament protestiert hat: »Skolstrejk för Klimatet« – Schulstreik für das Klima. Wieder wird gejubelt. Dann ist der Auftritt in Berlin vorbei.
Schon als sich gegen Mittag der Demonstrationszug aufmacht vom Invalidenpark am Wirtschaftsministerium zum Brandenburger Tor, reiht sich GretaThunberg mit ein. Sie wird begrüßt wie ein Popstar. Viele Jugendliche strahlen, wer es schafft, näher an sie heranzukommen, macht ein Selfie mit der schwedischen Klimaschutzaktivistin. Sie hat die Bewegung »FridaysForFuture« ins Leben gerufen und den Mächtigen ihre Versäumnisse beim Klimaschutz vorgehalten.
Seitdem schaut die Welt auf die 16-Jährige, heute Abend soll sie für ihr Engagement sogar eine »Goldene Kamera« erhalten. Der älteren Generation liest sie die Leviten. »Wenn wir zu ihnen sagen, dass wir Angst um die Zukunft unserer Zivilisation haben, tätscheln sie uns über den Kopf und sagen: Es wird alles gut, macht euch keine Sorgen. Aber wir müssen uns Sorgen machen.« Die Menschheit müsse endlich ihre »Komfortzone« verlassen.
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