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LENKA, SIDONIE und JULIETTE
Wenn die hübsche 34jährige Lenka auf das Foto
ihrer Oma blickt, denkt sie an deren tragische
Geschichte: In der Nazi-Zeit war ihre Großmutter
eine von drei Töchtern eines Bauern in Oberösterreich.
Einer der vielen, vielen Zwangsarbeiter, die
damals aus Polen, der Ukraine, Russland... ins
Deutsche Reich verschleppt wurden, »landete« auf
dem Bauernhof.
Die jüngste Tochter - Lenkas Oma - verliebte
sich in den jungen »Fremdarbeiter«, der nicht
weit von Krakau gelebt hatte.
Bis die Nazis diese Liebe zerstörten und den
jungen Mann vor den Augen der hübschen Martha
umbrachten.
Und der wurden die Haare kurzgeschoren, sie
wurde verprügelt und mit einem Schild »Polenhure«
um den Hals durch ihren Heimatort getrieben.
Nicht lang nach dem Kriegsende starb die oft
verspottete Martha.
Sie hinterließ eine schöne Tochter, deren Vater
der »Fremdarbeiter« gewesen war.
Und die heiratete einen feschen Mann, der etliche
Vorfahren in KZs und Vernichtungslagern verloren
hatte.
Und dann kam Lenka zur Welt.
Eines Tages fand eine Frau in Steyr/Österreich
ein ganz kleines Mädchen mit einer Tafel um
den Hals: "Wer mein Mädchen findet: Bitte sorgt
für sie!"
Die Frau und ihr Mann wurden für die kleine
Sidonie sehr liebevolle »Ersatzeltern«.
Wie entsetzt die liebe Pflegemama war, als
Martha, die »Polenhure«, durch die Stadt getrieben
wurde!
Sie zog die kleine Sidonie in einen Hauseingang,
um ihr diesen Anblick zu ersparen.
Und dann kam der schreckliche Tag, als die Nazis
das Mäderl zu ihren Eltern brachten - und dann
die Familie ermordet wurde.
Aber auf dem Grab der Pflegeeltern wurde
Sidonies Name »verewigt«: Sidonie von Adelsburg,
1933 - 1943.
In der Zeit des 2.Weltkriegs war Paris bis 1944
von den Nazis besetzt. Eine junge Französin
verliebte sich in einen deutschen Soldaten,
der im Geheimen sein Möglichstes tat, um
Verfolgten zu helfen.
Nach der Befreiung von Paris rächten sich
etliche Franzosen leider grausam:
Und so wurde die junge Französin geschlagen und
bekam - kahlgeschoren - Pech auf den Körper.
Und eines Tages treffen sich Lenka, eine Enkelin
der Pflegeeltern von Sidonie und Juliette,
die Enkeltochter der jungen Mademoisselle,
bei einem Infostand, der bei der Befreiungsfeier
eines KZs vor diesem steht.
Und können sich über ihre Geschichten
austauschen.
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