Die Frauenbefreiung hat zur Niederlage eines logistischen Paars geführt, denn die erste Kriegsmaschine sind Mann und Frau. Das Paar ist nicht nur zum Kinderkriegen da. In Wirklichkeit ist die Ehe eine Kriegsmaschine und keine Produktionsmaschine. Erst durch die Frau konnte der Mann wirklich zum Krieger werden. Der Mann sagte: »Sieh' du dir nicht den Tod an, das mache ich schon; du machst mir zu essen.« Es ist die gl eiche »Arbeitsteilung« wie heute zwischen der Technokratie und den amorphen Massen: » Seht euch bloß nicht den Tod an, darum kümmern wir uns schon; ihr malocht«. Es ist immer die gleiche Geschichte, doch hat der Mann diese Rolle schon gespielt, lange bevor es die proletarischen Massen gab.
Die Frau befreien heißt also, einen neuen Krieger produzieren.
Ja, einen neuen Krieger. Doch wie das in einem System
des Volkswiderstandes funktionieren könnte, sehe ich
noch nicht.
Der Krieg beruht nicht mehr auf der Arbeitsteilung zwj'schen den Geschlechtern?
Nein, natürlich nicht, doch wenn sie aufgelöst wird, so bringt das den unbewaffneten Kampf auch nicht weiter. Warum sollte man wohl dem Volkswiderstand mehr Aufmerksamkeit schenken als der Guerilla? Weil er vom Mi lieu ausging und Mittel benutzte,die zu der Gesellschaft gehörten, die zu verteidigen war. Ja er benutzte sogar Mittel, die zur häuslichen ökonomie, d.h. den Beziehungen zwischen Mann und Frau gehörten. Sobald dieser Zusammenhang zerrissen wird, ist man gezwungen, zu den Waffen zu greifen. Und das ist bei den Terroristen der Fall. Irgendwie müssen sie sich in eine Situation bringen, die technokratisch ist, sie müssen z.B. in ein Flugzeug, einen Bus, einen Zug oder auf ein Schiff steigen. Dann ziehen sie ihren schweren 38er-Revolver. Und nur weil ein Fahrzeug sich in Fahrt befindet und die Leute nicht
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a umsteigen können, entsteht eine Gewaltsituation. Sie greifen zur Waffe, sie machen es wie die Militärs. Sie brauchen erst Mittel, dann eine Industrie, um diese tel zu beschaffen, am Ende wird das ein reiner Krieg sieht's aus, verkürzt gesagt. Der Terrorist sagt sic meine Frauen verweigern sich mir, meine Gören sind ehelich (sie kennen mich nicht mehr), meine Eltern e schrecken vor mir (es sind Bürger), also nehme ich Knarre, steige in eine Boeing und drehe das Ding... mit wird der Terrorist militärisch. Das ist kein Volks derstand mehr!
Zu diesem Schluß ist Hans-Joachim Klein gekommen, deutsche Terrorist, der sich jetzt auf der Flucht befi det. Er erkennt, daß der bewaffnete Kampf kein Vol widerstand ist, sondern eine 'Politik des Massakers.
Auch wenn es sich um einen Palästinenser handelt un somit für mich vieles durchaus berechtigt ist, denke doch, daß das System vollständig verdreht ist. Ich s mir: der fängt mit dem Ganzen wieder von vorne an. wird eine Rüstungsindustrie brauchen, denn wenn di Rüstungsindustrie stillstände, gäbe es keine Terroris mehr. Nehmen wir an, es würde morgen keine Fabrik für 38er mehr geben, die Boeings würden durch Strei auf der Erde festsitzen, es würde kein Benzin, keine tos und keine Maschinen mehr geben - der Terrorism wäre am Ende. Der Terrorismus sitzt der Technologie Deshalb ist es kein Volkswiderstand, auch wenn die T roristen es glauben.
Der Unterschied zwischen einem Agenten der CIA und nem italienischen Rotbrigadisten besteht für Williom B roughs 2'dorin, daß der eine zu einem offiziellen Vere gehört, während der andere schließlich bloß ein Basti
is t.
Ja, ein Amateur.
Kommen wir auf die Frage der häuslichen ökonomie zu
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