Die Stadt Schwerin mit ihrer Insellage, Umgeben von Wällen und Wehranlagen, begann allmählich sein mittelalterliches Gesamtbild zu verlieren. Die Festungsanlagen hatten ihren Zweck erfüllt und verschwanden nach und nach. Stein und Fachwerkbauten ersetzten die oftmals durch Brände zerstörten Holzhäuser mit ihren Stroh- und Rieddächern. Zur Schweriner Domkirche gehörten jetzt auch neben der Altstadt, die Neustadt auf der Schelfe, die Vorstadt und die Orte Görries, Krebsförden, Lankow, Ostorf, Kalkwerder und Schelfwerder. Schwierig gestaltete sich die Bebauung um den Großen Moor - der sumpfige Untergrund ließ nur einfache Fachwerkbauten, ohne Unterkellerung zu. Viel Eichen und Nadelholz wurde verbaut, die Wände mit Lehmziegeln und Stroh verfüllt und aus heimischem Ton gebrannte Kacheln zum Ofenbau verwendet. Hinter den Häusern befand sich meist ein Hofplatz mit Holzvorräten, Gärten und Ställen in den Schweine, Hühner und auch Pferde gehalten wurden. In der Vorstadt wurde zunächst nur am Marienplatz und in der Rostocker Straße (heute Goethestraße) gebaut. In der Wismarschen und Lübecker Straße standen vor allem Scheunen.
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