Gestern bin ich nach langer Zeit mal wieder mit der Geisterbahn gefahren. Es war langweilig, und ich habe eigentlich eher gelacht als mich wirklich erschreckt. Dennoch hatte die Sache einen erheblichen Horrorfaktor. Ich habe nämlich erstmals Rumpelrüdi und TanteBenno live erleben können. TanteBenno begrüßte als glubschäugige Halbleiche besonders die weiblichen Fahrgäste direkt am Eingang, wobei er in der rechten Hand einen Teppichklopfer hielt. Eines der Mädchen scherzte: »Ist ja eine tolle Verkleidung, so als Zombie!« TanteBenno erwiderte: »Das ist gar keine Verkleidung. Aber falls du jetzt noch nicht wirklich in Panik bist, werde ich dich richtig erschrecken: Ich bin nämlich nicht nur Prügelzombie, sondern auch Sozialdemokrat.«
Dann bemerkte ich auch noch Rumpelrüdi. Er stand auf einem winzigen Balkon aus Pappmachee und blickte auf die eintretenden Fahrgäste hinab. In seiner Hand hielt er eine Angel, an der eine Spinne befestigt war, die zehnmal größer war, als er selbst, welche über den Köpfen der Gäste baumelte. Aber oh Schreck, es war gar keine Angel, sondern ein Rohrstock, an dem auch keine Spinne, sondern TanteBennos verwester Schrumpfschniedel hing! Wie haben sie den bloß auf die Geisterbahn bekommen, der lag doch noch vor kurzem im Penismuseum?
Im Innern der Geisterbahn stand übrigens auch noch der Tantebennokastrator und schwang hinter einer dunklen Wand sein Hackebeilchen. Nicht wirklich, um jemanden zu erschrecken, sondern um die Mädchen vor besagtem Fiesling zu beschützen. Man weiß ja nie.
Aber wo war Grillpflaume? Etwa im Spießbratenzelt nebenan?
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