Libido

»Libido is ficken wollen ... oder nich ...« schrieb Schmidt. War er besoffen ? Oder kennt er sich nicht aus - Wissenschaftler sind ja oftmals von ganz erstaunlichem Unwissen jenseits des Tellerrandes ihres Faches.

Der Satz gibt ein landläufiges Vorurteil über Libido wieder und das ist völlig falsch.

Libido ist Trieb, Antrieb, Lebenskraft, Lebensfreude, Energie. Die Libido ist zwar ursprünglich - beim Kind - nur auf Sex und Stoffwechsel orientiert, entwickelt sich indessen im Laufe der Entwicklung und des Lebens mitunter in völlig andere Bereiche des Lebens hinein. Man nennt dies für gewöhnlich Sublimation.

Jeder Lebensgenuß, wie jede Lebensleistung ist abhängig von der Menge an Libido, die einem zur Verfügung steht. Die meisten Menschen haben erstaunlich wenig davon. Sie sind sowohl sexuell, als auch aussersexuell ziemliche Langweiler - sie bringen »es« nicht, und sie bringen es zu nichts. Das heißt aber nicht, daß sie mit ihrem langweiligen Leben unzufrieden sein müssen - im Gegenteil: die langweiligsten Menschen können weitaus zufriedener sein, als diejenigen, die mit einer starken Libido geschlagen sind, die befriedigt werden will. Ein antriebsschwacher Mensch hat nicht die geringsten Probleme damit, Schütze Arsch im letzten Glied zu sein - ein Mensch mit starker Libido dagegen kann das nicht ertragen.

Das heißt wiederum auch nicht, daß Menschen mit starker Libido automatisch zu den absoluten Überfliegern werden. Aber für überdurchschnittliche Leistungen in der Sexualität wie etwa im Beruf, im Sport usw. ist eine starke Libido absolut notwendige Voraussetzung.