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Ticstörung
Syndrome, bei denen das vorwiegende Symptom ein Tic ist. Ein Tic ist eine unwillkürliche, rasche,
wiederholte, nichtrhythmische Bewegung meist umschriebener Muskelgruppen oder eine Lautproduktion,
die plötzlich einsetzt und keinem erkennbaren Zweck dient. Schnelle und kurze Hyperkinesen, die
häufigsten am Kopf und Gesicht. Prävalanz 29 pro 100.000. Unterschieden werden einfache, nur eine
Region betreffende Tics, komplexe Tics, motorische Tics, vokale Tics. Idiopahtisch im
Kinder-/Jugendalter als vorübergehende Störungen mit unter einem Jahr Dauer oder als chronische
Tic-Krankheit über ein Jahr. Im Erwachsenenalter am häufigsten Gilles-de-la-Tourette-Syndrom (bei
genetischem Faktor) und idiopathisch als senile Tics. Sekundäre Tics: am häufigsten durch
Medikamente (Neuroleptika: Tardives Tourette-Syndrom; L-Dopa; Dopaminergika; Antikonvulsiva),
postencephalitisch, Chorea Sydenham, Kohlenmonoxidvergiftung, nach Schädel-Hirn-Trauma, bei
cerebrovaskulären Erkrankungen, bei Neuroakantozytose. Assoziierte Störungen: Stereotypien,
habituelle Körpermanipulationen, Hyperaktivitätssyndrome.
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