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H.R. schrieb am 9.4. 2002 um 13:22:17 Uhr über

giger

Langsam gingen die Pforten der Hölle auf, und ein Licht, heller als ein Blitz, floß heraus. Eine riesige Schlange bäumte sich vor mir auf, drauf und dran, mich zu
verschlingen. Sie war groß und schön und ringelte sich um mich herum. Ein Feuerschein fiel auf ihr Gesicht, und ich erkannte in ihr die hohe Priesterin, ein Schatten
nur, von seinem eigenen Schatten genährt und doch von einem aus sich selbst leuchtenden Feuer umfangen, was beweist, daß die Cherubim aus jeder Erscheinung
hervorleuchten. Ich spürte jenes magische Gift der Liebe, das den Geist lähmt. Mein ganzer Körper verwandelte sich in einen von der Lust am Aufgefressenwerden
erfaßten, orgiastischen Eingeweide-Dschungel. Ich versuchte, mich loszureißen - aber ich konnte nicht mehr, denn mein Unterleib schien bereits ein Teil der Schlange
zu sein. Ich spürte, wie das Ungeheuer mich langsam verschlang, mich Stück für Stück in die Tiefe zog. Durch die schleimigen Magenwände öffneten sich
pharaonische Totenkammern in meinem Körperinnern: vegetative, insektoide Wesen, um die tiefsten Schichten meiner Reptilien-Anfänge gewunden. Es war das
Reich der Mütter, wonach ich mich sehnte, wo sich die Körper in Fötusse zurückverwandelten, die in Brühen von Fäkalien schwammen, bebend wartend, um vom
zyklopischen Rachen eines Ungeheuers wieder ausgespuckt zu werden, oder in Mannabädern aus Licht, in jener unaussprechlichen Ekstase mit der Gottheit, die sich
mit Worten nicht ausdrücken läßt.



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