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Yadgar schrieb am 29.7. 2005 um 12:55:16 Uhr über

Subantarktis

Regentriefende, sturmzerzauste Inseln im Südmeer weitab von jeder Zivilisation, wo sich Pinguin und Albatros gute Nacht sagen... die meisten von ihnen liegen zwischen 40 und 60 Grad südlicher Breite, also in einer Zone, wo sich analog auf der Nordhalbkugel riesige Landmassen ausdehnen, während die südliche Hemisphäre dort fast ausschließlich aus Ozean besteht. Folglich stehen die Inseln der Subantarktis ganzjährig unter dem Einfluss starker Westwinde und haben ein feuchtes, extrem ozeanisches Klima fast ohne Temperaturunterschied zwischen Sommer und Winter. Die Temperaturen liegen meistens zwischen 0 und 15 Grad, südlich der Antarktischen Konvergenz (z. B. Südgeorgien, Bouvetinsel, Heardinsel) einen Großteil des Jahres unter 0 Grad, während das Klima der nördlichsten subantarktischen Inseln (Tristan da Cunha, Neu-Amsterdam) als gemäßigt zu bezeichnen ist und etwa dem Irlands ähnelt.

Dementsprechend sind die südlichsten subantarktischen Inseln größtenteils eisbedeckt, die Inseln nahe der Antarktischen Konvergenz tragen bis zur Schneegrenze bei etwa 800 bis 1200 m Tussockgrasheide, Moore und niedrige Sträucher, während es auf den klimatisch begünstigen Inseln südlich von Neuseeland (Antipoden-, Snares-, Bounty- und Campbell-Inseln) sogar richtige Wälder aus immergrünen Südbuchen (Nothofagus antarctica) mit einer artenreichen Vogelfauna gibt (unter anderem Ziegensittiche, die südlichsten Papageien der Welt).

Auf ziemlich allen subantarktischen Inseln finden sich zahlreiche Arten von Seevögeln, Pinguinen und Robben, einheimische Landsäugetiere fehlen, lediglich die Falklandinseln haben eine eigene Fuchsart hervorgebracht, die aber im späten 19. Jahrhundert von eingewanderten europäischen Schafzüchtern ausgerottet wurde.

Walfänger und Robbenschläger, die bis ins 20. Jahrhundert die Inseln als Stützpunkte nutzten, schleppten dagegen eine Reihe von europäischen Tierarten ein, die sich unter den dortigen Bedingungen mehr oder weniger gut behaupteten und auf manchen Inseln vor allem die einheimische Vogelwelt stark dezimiert haben.

So haben sich zum Beispiel auf den Prinz-Edward-Inseln Ratten breitgemacht, zu deren Bekämpfung wiederum Katzen eingeführt wurden. Noch vor einigen Jahren lebten mehrere tausend verwilderte Katzen auf den Inseln, die jedoch zum Schutz der Seevogelkolonien nach und nach mittels Giftködern ausgerottet wurden. Inzwischen sind die Prinz-Edward-Inseln wieder katzenfrei.

Auf den zu Frankreich gehörenden Kerguelen-Inseln war vor einigen Jahrzehnten die Zucht von Rindern versucht worden; die Tiere vertrugen das rauhe Klima jedoch eher schlecht als recht. Inzwischen ist man dort (wie auch auf anderen Inseln mit ständig besetzten Forschungs- und Wetterstationen) recht erfolglich zur Rentierzucht übergegangen.

Abgesehen von Forschungsstationen sind die subantarktischen Inseln durchweg unbewohnt. Eine Ausnahme bildet dagegen das auf 37° Süd im Südatlantik gelegene Tristan da Cunha, eine britische Kolonie, auf der sich seit 1817 die Nachkommen von Schiffbrüchigen angesiedelt haben. Heute leben dort knapp 300 Menschen in einem Dorf namens Edinburgh-by-the-Seven-Seas; Tristan da Cunha ist damit die entlegenste bewohnte Insel der Welt.




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