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Belladonnae radix - Belladonnawurzel DAC 86, ÖAB 90
Stammpflanzen: Atropa bella-donna L. [Tollkirsche, Tollkraut, Judenkirsche; 1 bis 2 m hohe Staude
mit dickem, walzenförmigen Wurzelstock, einzelnen, überhängenden Blüten und einer kugeligen, zuerst
grünen, dann glänzend schwarzen, kirschgroßen Beere, die viele eiförmige, schwarze Samen enthält]
Verbreitung: auf Kalk in schattigen Bergwäldern, auf Waldlichtungen und an Säumen in W-, M- und
S-Europa, östlich bis Kleinasien, südlich bis N-Afrika, nördlich bis Dänemark, Schweden, Irland
Droge: die überwiegend aus Wildvorkommen in O- und SO-Europa stammenden, vor oder nach der
Blütezeit gesammelten und bei etwa 50° C getrockneten Wurzeln und Wurzelstöcke
Inhaltsstoffe: 0,3 bis 1,2 % Alkaloide, bestehend aus etwa 70 % L-Hyoscyamin, 18 % Apoatropin, 3 %
Tropin, 0,8 % Scopolamin sowie einer Reihe weiterer Alkaloide (Spektrum reichhaltiger als in
oberirdischen Teilen)
Wirkungen: s. Belladonnae folium
Anwendung: s. Belladonnae folium
Dosierung und Art der Anwendung: max. Einzeldosis entsprechend 0,50 mg Gesamtalkaloide, max.
Tagesdosis entsprechend 1,5 mg Gesamtalkaloide
Anwendungsbeschränkungen: s. Belladonnae folium
Akute Toxizität: s. Belladonnae folium
Allgemeine Therapiemaßnahmen bei akuter Vergiftung: s. Belladonnae folium; Vergiftungen allg. selten,
evtl. bei volksmedizinischer Anwendung von Drogenzubereitungen
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