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longlife schrieb am 3.9. 2002 um 21:41:23 Uhr über

Grönemeyer

Unter Deutschlands Rockstars ist er mit rund zehn Millionen verkauften CDs einer der erfolgreichsten und vielseitigsten: Bereits vor seinen ersten Plattenerfolgen arbeitete er als musikalischer Leiter des Schauspielhauses Bochum und Schauspieler - unter anderem im Welterfolg Das Boot». Aus dieser Rolle dürften ihn die meisten Deutschen kennen - oder aber dank seines Welterfolges «Männer» vom Album «Bochum" (1984) . Seitdem gilt er als begabter Rocksänger mit leichtem Hang zu stilisiertem Selbstmitleid.

Für seine Alben hat Herbert Grönemeyer in Deutschland, Österreich und der Schweiz bisher dreiundzwanzig mal Platin verliehen bekommen. Das bedeutet einen Absatz in den drei Ländern von fast elf Millionen Album-Tonträgern. Dementsprechend besuchten seine Konzerte weit über drei Millionen Fans. Darunter die zwei größten Konzerte, die je ein deutscher Rockmusiker gespielt hat: Wiener Praterstadion mit 50.000 und Berlin-Ahrensfelde (1991) mit 100.000 Zuschauern.

Aber den Erfolg von »Bochum« kann Grönemeyer nicht wiederholen. Größeres Aufsehen erregt er erst wieder, als er 1994 als Erster nicht englisch singender Musiker eingeladen wird, bei »MTV Unplugged« zu spielen. Die Aufzeichnung findet in den Potsdamer Babelsberg Studios statt.

Nach fünf Jahren Abstinenz erscheint im April 1998 Grönemeyers neuntes Studio-Album »Bleibt alles anders«. Die im Anschluss an die Veröffentlichung geplante Tour fällt jedoch privaten Schicksalsschlägen zum Opfer. Wenige Tage nach dem Tod des Bruders Wilhelm im November 1998 verliert Herbert Grönemeyer seine Frau Anna. Die beiden kannten sich seit 20 Jahren, waren seit 1993 verheiratet und haben zwei Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren. Anna Grönemeyer hatte Brustkrebs und war mehrere Jahre in Behandlung.

Im Frühjahr 99 holt Grönemeyer die »Bleibt alles anders«-Tour nach und stellt damit fast 600.000 Fans zufrieden. Abgesehen von seinem Engagement für die Neuveröffentlichung der Neu!-Platten hält er sich seitdem eher zurück. Privat hält er sich überwiegend in England auf, das kommt offenbar dem Überblick zu Gute, was folgender Ausschnitt aus einem Interview mit der Süddeutschen belegen mag:

»Eine Individualisierung der deutschen Gesellschaft ist unglaublich kompliziert, weil wir alle diese germanische Unterwürfigkeits- und Gehorsamkeitsattitüde in uns haben. Ich auch. Deswegen muss man eigentlich daran arbeiten, dass dieses Land zerrissen bleibt. Deutschland ist ein Land der Mitte. Uns darf nicht allein interessieren, was die Amerikaner wollen. Amerika ist für uns kein Vorbild. Muss es auch gar nicht sein. Es kann ein wunderbarer Freund sein, der in Übersee lebt. Wie der spaßige, entspannte, freiheitsliebende Onkel aus Amerika. Uns muss interessieren, was Europa will. Gesamteuropa kann nur bestehen und ein faszinierendes Gebilde bleiben, wenn es kapiert, dass auch der Osten eine Menge zu erzählen hat

Im August 2002 erscheint mit »Mensch« das Comeback. Grönemeyer sagt zu der Entstehung der Platte, die in seinem Studio in London aufgenommen wurde, dass er sehr zögerlich, langsam und traurig begonnen habe, wieder Songs zu schreiben. Er beschreibt das Liederschreiben nach dem Tod seiner Frau wie den Versuch, nach einem Unfall wieder laufen zu lernen. Auf die Frage, ob die Platte auch fröhliche Songs beinhaltet, antwortet Grönemeyer in einem Interview: »Unbeschwert in dem Sinne werd ich so wohl nicht mehr werden, aber es ist eine optimistische Platte


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