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Craig McDermott schrieb am 2.11. 2008 um 23:53:59 Uhr über

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Der Hitlergruß, auch alsDeutscher Grußbezeichnet, war zur Zeit des Nationalsozialismus die verpflichtende Grußform. Er war Ausdruck des nationalsozialistischen Personenkults um Adolf Hitler. Es handelte sich zunächst um den Gruß der NSDAP-Mitglieder und wurde nach der Machtübernahme 1933 zum offiziellen Gruß aller „Volksgenossen“.


HitlergrußBeim Hitlergruß wurde der rechte Arm mit flacher Hand auf Augenhöhe schräg nach oben gestreckt. Dazu wurden meist die WorteHeil HitleroderSieg Heilgesprochen. Wenn der Gruß Adolf Hitler persönlich entboten wurde, lautete die Grußformel „Heil mein Führerin Anlehnung an die AnredeMein Führer“.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Hitlergruß im Nationalsozialismus
1.1 Führergruß
2 Hitlergruß im Sport
3 Hitlergruß heute
4 Kühnengruß
4.1 Geschichte
4.2 Rechtliches
4.3 Drei Bier
4.4 tri prsta
5 Humoristische Abwandlungen während des Nationalsozialismus
6 Literatur
7 Quellen
8 Weblinks



Hitlergruß im Nationalsozialismus
Der Hitlergruß war seit etwa 1925 die übliche Grußform in den nationalsozialistischen Kreisen des Deutschen Reiches. Hitler hatte die Symbolik von Benito Mussolini kopiert, der seinen Gruß wiederum auf den Saluto romano (Römischer Gruß) aus der Zeit des Römischen Reiches zurückführte, aber auch aus seiner österreichischen Heimat mitgebracht, woHeilals Gruß unter Freunden verwendet wurdeund in Teilen noch heute verwendet wird –, so wie in Bayern dasServus“. Allerdings war derHeil“-Ruf und dessen BezeichnungDeutscher Grußschon früh in der DAP sowie in vielen anderen „völkischen“ Gruppen verbreitet gewesen. Zudem sollte vermieden werden, dass darin nicht geschulte Gefolgsleute den militärischen Gruß (Hand mit abgewinkelten Arm an die Schläfe) nicht korrekt ableisteten.

Rudolf von Sebottendorf reklamierte, dass dasSieg Heil!“ vonHeil und Sieg!“ abstammt. Dieser Ausspruch wurde unter Mitgliedern der Thule-Gesellschaft in den 1920er Jahre geprägt und seiner Ansicht nach von Hitler in verkürzter Form übernommen.

Für Hitler und den Reichsführer-SS Heinrich Himmler war es nicht unbedeutend, dass sich der Gruß auf „altgermanische“ Vorformen zurückführen ließ: So betrachtete Hitler ihn als Demonstration der Waffenlosigkeit, während Himmler ihn als Variante der Schwurgeste mit emporgehobenem Speer ansah.


Infobrief von 1935In der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 war der Hitlergruß als so genannter Deutscher Gruß im ganzen Deutschen Reich verbreitet. Durch die häufige Verwendung schliff sich die Grußformel bisweilen auf ein knappes „Hitlersowie auchHei-tler“ ab.

Während dieser Zeit war der nationalsozialistische Kampfgruß („Heil Hitler“, „Sieg Heiloder einfach nurHeil!“) verbindlich vorgeschrieben und wurde im täglichen öffentlichen Leben von jedermann erwartet. Damit sollte die Ausrichtung des Deutschen Reiches als Führerstaat verdeutlicht werden. Die Nichterwiderung des Hitlergrußes konnte zu erheblichem Ärger führen und wurde in den letzten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft sogar bestraft.

Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass in der Zeit des Nationalsozialismus die Verwendung des Hitlergrußes während der Karnevalstage möglichst unterbleiben sollte, um ihn vor „Herabwürdigung“ zu bewahren. Gemäß dem ehemaligen bayerischen NS-Innenminister Hermann Esser sollte stattdessen zur Begrüßung die rechte Hand ans Herz gelegt werden.


Aufruf des Gauleiters Fritz Sauckel zum Hitlergruß als Zeichen der Dankbarkeit.Auch im amtlichen Schriftverkehr musste die Grußformel „Heil Hitlerverwendet werden; hier auch alsMit Deutschem Grußverwendet.

Nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde der Hitlergruß auch für die Wehrmacht angeordnet, vermutlich, um damit eindringlich deren Loyalität zu Hitler einzufordern.


Führergruß
Eine Variante des Grußes, bei der der Arm nicht ausgestreckt, sondern nach hinten angewinkelt wird, ermöglichte es, auch bei körperlichen Gebrechen, die das Ausstrecken des Armes nicht möglich machen, den Gruß abzuleisten. Diese Form des Grußes wurde dann verwendet, wenn enge Platzverhältnisse ein Ausstrecken des Armes nicht zuließen oder der zu Grüßende dem Grüßenden direkt gegenüber stand. Hitler selbst grüßte meistens auf diese Weise, auch dann, wenn es durch die Umstände nicht geboten war.


Hitlergruß im Sport
Am 7. August 1933 führte Josef Klein den Hitlergruß verbindlich im deutschen Fußballsport ein. Bereits am 6. Juni hatte er den Gruß im Westdeutschen Fußballverband durchsetzen können. Aber nicht alle Sportler benutzten den Hitlergruß. So weigerte sich beispielsweise der Fußballspieler Walther Pahl, der daraufhin vom DFB für sämtliche Fußballspiele gesperrt wurde. Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin sowie der Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen hob die französische Olympiamannschaft beim Eintritt in das Stadion den rechten Arm zum Olympischen Gruß, der 1924 in Paris erstmals gezeigt wurde. Die Zuschauer missverstanden dies als Hitlergruß bzw. „Deutschen Grußund bejubelten die vermeintliche Huldigung.


Hitlergruß heute
Nach 1945 wurde der Hitlergruß in Deutschland sowie Österreich verboten. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Verwendung des Hitlergrußes und anderer Formen (etwaMit Deutschem Grußeoder der SS-WahlspruchMeine Ehre heißt Treue“) durch § 86a des Strafgesetzbuches (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) unter Strafe gestellt; ebenso finden sich entsprechende Paragraphen im Strafgesetzbuch der Republik Österreich. Eine geregelte Ausnahme ist ausschließlich das Zeigen zurBerichterstattung über die Geschichte“, das z. B. in Deutschland laut § 86 Absatz 3 StGB nicht strafbar ist.

Neonazis verwenden daher manchmal Varianten des Hitlergrußes, zum Beispiel den so genannten Kühnengruß oder den so genannten „Schlampigen Führergruß“, bei dem der Arm nicht ausgestreckt, sondern nach hinten angewinkelt wird. Weiterhin nennen manche Neonazis die Zahl88als Grußformel (Bedeutung: HH fürHeil Hitler“, also zweimal der achte Buchstabe des Alphabets).

Die libanesische Hisbollah verwendet ebenfalls den Hitlergruß als Ausdruck einer anti-israelischen Politik.[1][2]


Kühnengruß
Der Kühnengruß ist eine Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes. Der rechte Arm wird beim Kühnengruß gestreckt und der Daumen, der Zeigefinger und der Mittelfinger werden abgespreizt. Die anderen Finger bleiben angewinkelt. Es entsteht einWfürWiderstand“. Oft wird jedoch auch nur der Daumen abgespreizt.


Geschichte
Der Kühnengruß trat im Zusammenhang mit der neonazistischen Bewegung erstmals in den 1970ern unter der Bezeichnung „Widerstandsgruß“ auf. Vermutlich wurde er 1970 von derAktion Widerstanderfunden. Die Abwandlung sollte das Hitlergruß-Verbot umgehen. 1992 wurde der Widerstandsgruß nach Michael Kühnen, der ab 1977 als Neonazi-Führer fungierte, umbenannt.[3]


Rechtliches
Der Kühnengruß wird von den deutschen Strafgerichten als dem Hitlergruß zum Verwechseln ähnlich im Sinne von § 86a Absatz 2 Satz 2 des StGB angesehen. Es handelt sich dabei um ein nach dem deutschen Strafgesetzbuch strafbares Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. In Österreich[4] und der Schweiz ist er nicht strafbar, da er nicht als Symbol des Nationalsozialismus angesehen wird.


Drei Bier
In Österreich ist diese Geste seit 2008 vor allem als Bestellung von »drei Bier« bekannt. Dieses Synonym fand vor allem durch das Verfahren gegen den FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache Verbreitung[5][6].


tri prsta
Dieselbe Geste wie beim Kühnengruß wird beim serbischen Dreifinger-Gruß (serbisch tri prsta) verwendet, wobei die Bedeutung eine andere ist.


Humoristische Abwandlungen während des Nationalsozialismus
In den Jahren der nationalsozialisten Herrschaft existierten auch Abwandlungen des Hitlergrußes. Zum Beispiel benutzten die so genannten Swing Kids die FormulierungSwing Heil“, um sich über die ihnen feindlich gesinnten Nationalsozialisten lustig zu machen. Auch gab es die VersionSieg Geil“, mit der auf das recht bewegte Liebesleben von Joseph Goebbels angespielt werden sollte. In Teilen des besetzten Frankreich und auch im Deutschen Reich selbst wurde gelegentlich aufHeilt Hitler“ zurückgegriffen. Als Verballhornung kamenAntwortenauf den Gruß wieBin ich Arzt?“, „Ist er denn krank?“ oderHeil Du ihn dochvor. Im Deutschen Reich wurden solche Entgegnungen spätestens ab 1937 mit bis zu 18 Monaten Haft bestraft. Der Schriftsteller Ernst Jünger berichtete, wie man sich mit einem schnell gesprochenen „Drei Liter!“ ungestraft aus der Affäre ziehen konnte, wenn einem die offizielle Grußformel nicht über die Lippen wollte. Auch wird von Menschen berichtet, die sich in der Öffentlichkeit nur mit schweren Taschen oder Koffern in beiden Händen zeigten, damit sie eine Entschuldigung für ihr Nichtgrüßen hatten.


Literatur
Tilmann Allert: Der Deutsche Gruß. Geschichte einer unheilvollen Geste. Eichborn Berlin, Berlin 2005, ISBN 3-8218-5761-7
Karl Prause: Deutsche Grußformeln in neuhochdeutscher Zeit, Breslau 1930. (Älteste/erste Sekundärliteratur zu diesem Thema)

Quellen
http://www.strategypage.com/military_photos/military_photos_20057210.aspx
http://www.hagalil.com/archiv/2006/08/anti-israel-demo.htm
↑ ORF „Ersatzgeste“ für den Hitlergruß, 26. Januar 2007
Affäre Strache »Kühnen-Gruß« nicht strafbar Österreich / oe24.at, 24. Jänner 2008
↑ Kühnen-Gruß Straches? Verfahren vertagt ORF, 24. Jänner 2008
↑ Budetdebatte: Nicht mal drei Bier für die FPÖ Salzburger Nachrichten, 26. April 2007

Weblinks
NS-ArchivDokumente zum Nationalsozialismus: DerDeutsche Gruß
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen!

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Hitlergru%C3%9F“
Kategorien: Nationalsozialismus | GrußhandlungAnsichtenArtikel Diskussion Quelltext betrachten Versionen/Autoren Persönliche WerkzeugeAnmelden Suche
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