Sie hieß Gabriele, und bestand darauf »Ele« gerufen zu werden - »Lieber doof sein - als Gabi heißen!« war damals ein heißer Hit gewesen in den 80ern. Sie war recht klein, von zierlicher Gestalt und hatte sehr kurze Beine, war ein »Sitzriese« - und sie hatte einen Damenbart, der ihrem französisch anmutenden Gesicht sogar einen gewissen Pepp gab. Angeblich studierte sie Architektur, tatsächlich war sie jedoch an den Abenden entweder vor, oder hinter der Theke anzutreffen gewesen, gehörte dazu, war für fast jeden Spaß zu haben, auf fast jeder Party anzutreffen - und galt als geradezu abenteuerlich prüde. Obschon wir uns damals fast alle schon mal nackt gesehen hatten - in der Sauna oder am See, niemand hatte jemals die »Ele« nackt gesehen oder davon gehört, daß sie es mit jemandem gemacht hätte oder so und einen Freund oder sowas hatte sie erst recht nie.
Ich kann mich garnicht mehr recht erinnern, wie das dann gewesen ist. Irgendwie haben wir uns in irgendeiner Kneipe getroffen, um die Mittagszeit, im Hochsommer, und als ich erklärte, zum Schwimmen an einen nahgelegenen See fahren zu wollen, da ist die Ele »spontan« mitgekommen. »Ich hab aber nix dabei!« hatte sie noch neckig gesagt. Das war ja eigentlich total egal, weil damals war in unserer Gegend nacktbaden an den Seen absolut üblich gewesen. Und als wir dann zu Fuß durch den Wald zum See liefen, dann erklärte sie dann auf einmal etwas stockend, daß ich mich bitte nicht wundern solle, nachher am See, wenn sie sich nackig ausziehen würde, sie wäre eben total behaart, das wäre halt so, und normalerweise würde sie »die chemische Keule« benutzen, wenn sie zum schwimmen ginge, und genau deswegen auch nicht so oft zum schwimmen gehen, weil das ja nicht gut ist für die Haut, wenn man das zu oft macht undsoweiter, und dann am See, als die Ele sich nackig auszog, da ist mir das Blech weggeflogen: das zierliche Mädchen war noch viel affiger behaart, als ich selbst. Ein riesiger Bär hing zwischen ihren Beinen, und ein regelrechter Strom von lockiger Wolle zog ihren Bauch emport, bis in die Gegend der Schlüsselbeine, dünner werdend natürlich, aber selbst ihre Brustwarzen waren behaart, von den Armen und Beinen brauchen wir ja wohl nicht zu reden. Das war so ... »boah ey !« - Ich werfe mir selbst heute, nach 20 Jahren immer noch vor, mich damals nicht sofort auf sie gestürzt zu haben !
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